Die Welt der Hexer

Die meisten unserer Charaktere entstammen der Fantasy Welt des Romanautors Andrzej Sapkowski und seiner berühmten Roman- und Kurzgeschichtenreihe rund um Geralt von Riva, den Monsterjäger, ebenso der Computerspielereihe von CD Projekt Red.

Quelle: http://hexer.fandom.com/wiki/Andrzej_Sapkowski

Andrzej Sapkowski ( 21. Juni 1948 in Łódź, Polen) ist der bekannteste polnische Fantasy-Schriftsteller. Seine Bücher greifen – zumeist parodistisch – Motive von Legenden und Märchen auf. Sapkowskis erfolgreichster Fantasy-Zyklus behandelt die Abenteuer des Hexers Geralt von Riva, der sich in jungen Jahren durch eine schmerzhafte Prozedur in einen Hexer verwandelte. Geralt reist durch eine Fantasywelt (die an einigen Stellen mit Märchenmotiven aus den Werken der Gebrüder Grimm und des dänischen Schriftstellers Hans Christian Andersen durchsetzt ist), um gegen Bezahlung Monster und Fabelwesen zu erlegen.*

Was ist ein Hexer?

Quelle: http://hexer.fandom.com/wiki/Hexer

Witcher oder Hexer sind sterile Mutanten mit übernatürlichen Fähigkeiten. Sie wurden von Zauberern erschaffen, um als professionelle Monsterjäger die Welt der Menschen von Ungeheuern zu reinigen. Man nimmt an (die Hexer glauben ebenfalls daran), dass sie unfähig seien, Gefühle zu empfinden. Das entspricht jedoch nicht ganz der Wahrheit. Von Geralt, dem Hauptcharakter der Hexer-Serie, heißt es in den Geschichten, dass er der einzige Hexer sei, der Gefühle empfinden kann. Geralt gilt außerdem als der Beste aller Hexer. „Witcher“ ist eine abfällige Bezeichnung, die von dem Wort „Witch“ (wiedźma) abgeleitet und von Magiern verwendet wurde, um Männer mit eingeschränkten magischen Fähigkeiten zu beschreiben.

Ausbildung

Die jungen Hexer werden schon im frühen Kindesalter von ihren Eltern getrennt und in spezielle Hexerschulengebracht. Dort werden sie trainiert und ihr Körper wird in einem Mutationsvorgang, der Kräuterprobe, verändert. Viele Schüler überleben diese Prüfung nicht. Nach erfolgreicher Prüfung sind die Hexer extrem schnell und wendig, sie können in der Nacht sehen und lange ohne Nahrung überleben. Alle Hexer sind unfähig, Nachwuchs zu zeugen, was aber nicht heißt, dass sie keine sexuellen Kontakte zu Menschen haben. Alle Hexer sind männlich, da der weibliche Körper die Mutation nicht überleben würde. Hexer-Schulen Geralt erwähnt bei einem Gespräch mit Iola, dass das Medaillon das Symbol der „Wolfsschule“ ist. Da der Kopfgeldjäger Bonhart im Besitz von drei Hexer-Medaillons ist – eins mit dem Kopf eines Wolfes, eins mit dem einer Katze und eins mit einem Greif -, kann daraus geschlussfolgert werden, dass es mindestens drei dieser Schulen gibt. Vesemir erwähnte ebenfalls, dass es drei Schulen gibt. Sapkowski nennt in seinen Büchern keine weiteren Informationen zu diesem Thema. Daher ist nicht gesichert, ob neben Kaer Morhen noch weitere Hexer-Festen oder -Schulen existieren. Wahrscheinlich aber waren die Schulen auf dem ganzen Kontinent verstreut, wie in dem zweiten Band angedeutet wird, wo der Hexer Coën aus dem Norden (aus Poviss) kommt und erstmals in Kaer Morhen überwintert.

Ausrüstung

Der Hexer kämpft mit zwei Schwertern: mit dem Silberschwert gegen Ungeheuer und dem Eisenschwert gegen intelligente Gegner wie Menschen und Elfen. Für beides eignet sich laut der Bücher auch ein Schwert aus Meteoriten-Erzen. Das Hexer-Medaillon in Form eines Wolfes ist das Zeichen der Hexer-Zunft (hier: der Wolfsschule). Es dient aber auch zur Erkennung von Monstern und Magie. Der Hexer greift auf Tränke zurück, um seine Kampfkraft zu steigern. Für normale Menschen sind diese pures Gift, sie schädigen auch den Körper des Hexers.

Literaturstellen

Beschreibung, wie sich ein Hexer auf einen Kampf vorbereitet (hier: Geralt gegen die Striege):

Der Hexer kehrte zu dem staubigen Tisch in einem der leeren, ausgeplünderten Zimmer zurück, wo er sich ohne Eile, ruhig und sorgfältig vorbereitete. Er wußte, daß er viel Zeit hatte. Die Striege würde die Krypta nicht vor Mitternacht verlassen. Vor sich auf dem Tisch lag ein in Leder geschlagenes Kästchen. Er öffnete es. Drinnen standen in mit trockenem Gras ausgefüllten Abteilungen dicht an dicht Fläschchen von dunklem Glas. Der Hexer nahm drei heraus. Vom Boden hob er ein längliches Bündel auf, das grob in Schafsfelle gehüllt und mit einem Riemen umwickelt war. Er packte es aus und holte ein Schwert hervor, das einen verzierten Griff hatte und in einer schwarz glänzenden, mit Reihen von Runenzeichen und Symbolen bedeckten Scheide steckte. Er entblößte die Schneide, die in reinem, spiegelgleichem Glanz auffunkelte. Die Klinge war von purem Silber. Geralt murmelte einen Spruch, trank nacheinander den Inhalt zweier Fläschchen aus und legte bei jedem Schluck die linke Hand auf die Schwertklinge. Dann hüllte er sich dicht in seinen schwarzen Mantel und setzte sich. (…) Er saß reglos da, mit geschlossenen Augen. Sein Atem, anfangs gleichmäßig, ging plötzlich schneller, krampfhaft, unruhig. Und dann hörte er ganz auf. Die Mixtur, mit deren Hilfe der Hexer alle Organe des Körpers vollständig unter Kontrolle hielt, bestand hauptsächlich aus Weißer Nieswurz, Stechapfel, Weißdorn und Wolfsmilch. Ihre übrigen Bestandteile hatten in keiner Menschensprache einen Namen. Für jemanden, der nicht wie Geralt von Kind auf daran gewöhnt war, wäre es ein tödliches Gift gewesen. Der Hexer wandte jäh den Kopf. Sein Gehör, jetzt über jedes Maß hinaus geschärft, erfaßte mit Leichtigkeit das leise Rascheln von Schritten auf dem grasüberwucherten Schloßhof. Das konnte nicht die Striege sein. Es war zu hell. Geralt warf sich das Schwert auf den Rücken, versteckte das Bündel in der Feuerstelle des geborstenen Kamins und lief still wie eine Fledermaus über die Treppe. Auf dem Hof war es noch hell genug, daß der Ankömmling das Gesicht des Hexers sehen konnte. Der Mann – es war Ostrit – schreckte zurück, eine unwillkürliche Grimasse von Verblüffung und Abscheu verzerrte seinen Mund. Der Hexer lächelte schief – er wußte, wie er aussah. Wenn man eine Mixtur aus Tollkirschen, Eisenhut und Augentrost trinkt, nimmt das Gesicht die Farbe von Kreide an, und die Pupillen verdrängen die Iris. Doch die Mixtur erlaubt es, in tiefster Finsternis zu sehen, und darum ging es Geralt. Ostrit hatte sich rasch wieder unter Kontrolle. „Du siehst aus, als ob du schon eine Leiche wärst, Zauberer“, sagte er. „Sicherlich vor Angst. (…)

– Der Hexer (Kurzgeschichte), enth. in Der letzte Wunsch, Ausgabe Doppelband, Heyne 2000, S. 34-36

 

Die weise Alte zitiert aus einem antiken Buch (vgl. Physiologus aus dem The Witcher Computerspiel):

Die Zeichnung zeigte ein Scheusal mit wirrem Haar zu Pferde, mit riesigen Augen und noch größeren Zähnen. in der rechten Hand hielt das Scheusal ein ansehnliches Schwert, in der linken einen Geldbeutel. „Der Hexling“, schniefte die Großmutter. „Von manchen Hexer genannt. Ist sehr gefährlich, ihn zu rufen, doch wohl nötig, denn so gegen Ungeheuer und Ungeziefer nichts hilf, so hilft der Hexling. (…) Hab jedoch acht, daß du den Hexling nicht anrührest, denn magst davon die Krätze kriegen. Und die Mägde sollst du vor ihm bergen, denn der Hexling ist lüstern über jegliches Maß (…) so auch der Hexling sehr gierig ist und nach dem Golde trachtet“, sprach die Großmutter vor sich hin und blinzelte dabei, „sollst du ihm nicht mehr geben als: für einen Nix einen Silbergroschen oder anderthalb. Für einen Werkater: zwei Silbergroschen. Für einenm Vampyr: vier Silbergroschen …“

– Der Rand der Welt (Kurzgeschichte), enth. in Der letzte Wunsch, Ausgabe Doppelband, Heyne 2000, S. 239 f.

 

Verschiedene Hexerbeschreibungen aus Epigraphen der Romanvorlagen:

Wahrlich, man findet nichts Abscheulicheres als jene Monster, wider jeglicher Natur, so Hexer genannt werden, denn es sind die Früchte lästerlicher Zauberey und Teufeley. Es sind Schurken sonder Tugend, Gewissen und Skrupel, wahre Geschöpfe der Hölle, zu nichts als zum Tödten geschickt. Und ist für ihresgleichen kein Platz unter ehrlichen Menschen. Jenes Kaer Morhen aber, da selbige Ehrlosen hausen, wo sie ihren gräßlichen Praktiken frönen, muss hinweggefegt werden vom Antlitz der Erde und seine Spur mit Salz und Salpeter bestreuet. Anonymus, Das Monstrum, als da ist eine Beschreibung des Hexers

– Das Erbe der Elfen, Ausgabe dtv 2008, S. 56

 

Henkscher, bei den Nordlingen (s. d.) auch Hexer, geheime und elitäre Kaste von Priesterkriegern, wahrscheinlich Abspaltung der Druiden (s. d.). In der Vorstellung des Volkes mit magischer Kraft oder übermenschlichen Fähigkeiten ausgestattet, sollten die H. zum Kampf gegen böse Geister, Ungeheuer und alle finsteren Mächte antreten. Tatsächlich wurden sie als Meister des Waffenhandwerks von den Herrschern des Nordens in den Stammeskriegen eingesetzt, die jene gegeneinander führten. Im Kampfe fielen die H. in Trance, vermutlich durch Autohypnose oder Rauschdrogen, kämpften mit blinder Energie, völlig unempfindlich für Schmerz und sogar schwere Verletzungen, was den Aberglauben an ihre übernatürlichen Kräfte bestärkte. Die Theorie, der zufolge H. durch Mutationen oder genetische Anpassungen entstanden, hat keine Bestätigung gefunden. Die H. sind die Helden zahlreicher Überlieferungen der Nordlinge (vgl. F. Delannoy: Mythen und Legenden des Nordens). Effenberg und Talbot, Encyclopaedia Maxima Mundi, Bd. XV

– Zeit der Verachtung, Ausgabe dtv 2009, S. 6

 

Sie streifen im Lande umher, zudringlich und dreist, heißen sich selbst des Bösen Verfolger, der WerwölfeVernichter und der Vampire Vertilger, und ziehen den Leichtgläubigen das Geld aus der Tasche, nach welchselbigem unehrlichen Gewinne sie weiterziehen, um in der nächsten Stadt dem nämlichen Betruge zu obliegen. Am leichtesten finden sie Einlass in der Hütte des ehrlichen, einfachen und arglosen Landmannes, der jegliches Unglück und bösen Zufall geschwinde der Zauberey zuschreibt, widernatürlichen Geschöpfen und Ungeheuern, dem Wirken der Gestirne oder eines bösen Geistes. Anstatt zu den Göttern zu beten, anstatt dem Tempel ein reiches Opfer zu bringen, findet sich dieser Simpel bereit, dem bösen Hexer seinen letzten Groschen zu geben, denn er glaubt, dass der Hexer, selbiger gottlose Abirrling, sein Los zu ändern und dem Unglücke zu wehren verstünde.

– Anonymus, Das Monstrum, als da ist eine Beschreibung des Hexers
– Feuertaufe, Ausgabe dtv 2009, S. 202

 

Ich habe nichts gegen die Hexer. Sollen sie doch Jagd auf Vampire machen. Wenn sie nur Steuern bezahlen. Radowid III., der Kühne, König von Redanien

– Feuertaufe, Ausgabe dtv 2009, S. 202

Wenn du Gerechtigkeit willst, heure einen Hexer an. Graffito an der Wand des Lehrstuhls der Rechte an der Universität in Oxenfurt

– Feuertaufe, Ausgabe dtv 2009, S. 202

 

Kund ist, daß der Hexer, so er Qual, Leiden und Todt zufüget, solcherart similissime Wollust und Wonne empfindet, wie ein gottesfürchtig und normaler Mensch nur dann hat, so mit seinem Ehegemahl verkehret, ibidem cum eiaculatio. Daraus folget sichtbarlich, daß auch in solchem Sinne der Hexer ein der Natur widriges Geschöpf ist, ein unmoralisch und verächtlicher Entarteter, aus dem finstersten und stinkendsten Grunde der Hölle entsprungen, denn aus Leiden und Qual kann fürwahrlich nur der Teufel allein Wonne schöpfen. Anonymus, Das Monstrum, als da ist eine Beschreibung des Hexers

– Der Schwalbenturm, Ausgabe dtv 2010, S. 244

Die Schulen der Hexer

Wir bespielen die von Sapkwoski lediglich tangierte „Greifenschule“, deren Heimat ursprünglich in den Höhlen der Amellberge lag:

Quelle: http://hexer.fandom.com/wiki/Hexerschulen

Die Entstehung der Hexer war keineswegs eine verbotene Angelegenheit, die abtrünnige Zauberer und Magieran einem geheimen Ort austüftelten. Magier begannen an drei verschiedenen Orten mit Experimenten, einen perfekten Krieger zu erschaffen. Darüber waren die damaligen Herrscher in Kenntnis gesetzt. Sie finanzierten die Experimente und stellten möglicherweise sogar die Orte zur Verfügung: das Stygga-Kastell, die Festung Kaer Morhen und die Höhlen in den Amellbergen. (Was in leichtem Widerspruch zu folgender Quelle steht.)

Die Experimente brachten Resultate – vielleicht nicht die gewünschten Resultate. Die perfekten Krieger waren Mutanten. Sie besaßen nur schwache magische Fähigkeiten und sie hatten absolut keine Empfindungen wie Hass, Liebe, Trauer oder Mitleid, waren aber exzellente Kämpfer. Die Könige waren mit diesen Kriegern nicht zufrieden. Die Forschungen sollten an allen drei Standorten eingestellt werden. Letztendlich entschieden sich die Könige jedoch nicht dafür, da sie bereits viel Geld in die Versuche investiert hatten. Die Herrscher kamen zu der Überzeugung, dass Empfindungen für einen Kämpfer eher hinderlich sind. Er braucht außerdem keine magischen Fähigkeiten, solange er ein sehr guter und widerstandsfähiger Kämpfer ist. Die Geldgeber entschieden, dass diese Kämpfer weiter erschaffen und ausgebildet werden sollten an den jeweiligen Standorten, die dann die Hexerschulen wurden:

  • Wolfschule
  • Katzenschule
  • Greifenschule
  • Schlangenschule
  • Bärenschule

Die Bezeichnung „Hexer“ stammte von den Magiern. Da ihre Krieger keine vollwertigen Magier waren, durften sie diesen Titel nicht tragen. Hexer sind Personen, die nur eingeschränkt mit Magie umzugehen wissen.

Rund 300 Jahre vor den Hauptereignissen aus der Geralt-Saga zogen die ersten Hexer aus im Kampf gegen Ungeheuer. Die Bevölkerung mochte die Hexer jedoch nicht. Ihre Abneigung ging so weit, dass sie ihnen nach dem Leben trachteten.