Kaer Iwhaell Festmahl 4

03.-05.12.21

26. Velen 1282, Niemandsland zwischen Lan Exeter und Aedd Gynvael

Liebes Tagebuch, Valerian hatte es tatsächlich für eine gute Idee gehalten Atheris, Jora und mich loszuschicken, um auf Wunsch unseres Gastgebers eine lokale Räuberbande zu verjagen. Ich war tatsächlich überrascht, dass sich die Aufgabe als deutlich leichter herausstellte, als ich zunächst gedacht hatte. Dies mag vor allem der Tatsache geschuldet sein, dass als wir das Lager gefunden hatten, dieses nur schwach besetzte war.

Als wir wenig später dann wieder im Gasthaus ankamen, erfuhren wir auch den Grund dafür – die Räuber hatten versucht, Vladim und einige andere Greifenfreunde zu überfallen – Selbst schuld…

So, oder so war das Gasthaus nun voll mit fremden Hexern und mir zum teil ungekannten Freunden. Keine Ahnung warum Valerian die alle herbei gepfiffen hat, aber es hat bestimmt etwas mit Kaeriseren zu tun – verdammt wie schreibt man das eigentlich? Ach … Egal.
Das Gasthaus war gut voll und ich hatte gerade angefangen, mich unter die Leute zu mischen und mir ordentlich einen hinter die Rüstung zu kippen – als der Abend doch noch spannend wurde. Wie sich herausstellte war eine Dame unter den Gästen eine Werwölfin und sie suchte Hilfe.

Sie hatte schreckliche Angst vor den bereits mutierten Hexern und wandte sich offensichtlich an mich, weil ich in ihren Augen der einzige war, der sie nicht sofort umschneiden würde – muss wohl an meinem Charisma liegen!

Naja, jedenfalls bat sie mich um Hilfe und ich sammelte von da an ganz viele Informationen, um mich darauf vorzubereiten, sie am nächsten Morgen zu heilen. Valerian meinte, es würde eine wundervolle Jagd-Vorprüfung für mich sein.

Eigentlich war ich die ganze Zeit nicht nervös … bis jetzt!

Ich sollte ins Bett gehen, es wird spät und die Bücher, die mir Valerian rausgelegt hat ‘riechen‘ förmlich nach einem laaaaangen Tag und dabei denke ich noch nicht Mal an das Labor, welches mich ebenfalls aus dem Nebenzimmer förmlich anstarrt … andererseits – ich werde mir noch mit Valerian einen in den Damm biebern und dann aber ab ins Bett.

 

27. Velen 1282

Meine Fresse, diesem Tag soll von ‘nem Mantikor in den Arsch gebissen werden. Mir tut alles weh und muss jetzt noch „Einen Bericht über die Geschehnisse des heutigen Tages, sowie eine Zusammenfassung aller Substanzen und Methoden welche du verwendet hast“, verfassen…. leck mich Valerian!

Aber hilft ja nichts, dann fange ich mal von vorne an:

Natürlich hatte ich mir mit Valerian gestern Abend noch einen reingeorgelt, wie so ein Achtarmiger und habe dann das Training am nächsten Morgen fast verschlafen.

Verdammter Hexer-Metabolismus, dem alten Sack hat man heute Morgen natürlich wieder nichts angemerkt.

Nach dem Frühsport nahm Raaga mich und ein paar andere zum Spurenlesen-üben mit und sorgte dafür, dass ich möglichst viel Schnee in den Mantel bekam.

Als wir dann nach einer gefühlten Ewigkeit wieder zurück kamen, konnte ich mich endlich dem eigentlichen „Werwolf-Problem“ und den dazugehörigen Vorbereitungen, widmen.

Wir entschieden uns ein Serum zu kochen, welches die Physisteile des Werwolfs zerstören sollte. Eilig machte ich mich auf den Weg, die benötigten Kräuter und Zutaten zu sammeln – was sich im Nachhinein durch den ganzen Schnee als gar nicht so einfach erwies. Das Ganze dauerte deswegen leider etwas länger, als ich erwartet hatte, so dass die Werwölfin wohl Panik bekam und aus dem Gasthaus verschwand.

Zusammen mit den anderen Hexern nahm ich die Verfolgung auf und schnell verrieten und die Spuren, dass sich die Arme vollständig zum Werwolf transformiert hatte – einige Stunden früher als ich nach meiner Recherche erwartet hatte – was die ganze Sache nun deutlich erschweren würde.

Wir jagten also diese haarige Gewitterziege durch den Wald, Berge hoch und runter, bis wir realisierten, dass sie uns gezielt vom Dorf und dem Gasthaus weglockte.

Wir sprinteten also panisch zurück und fanden den nilfgaardischen Terrier kurz vor dem Gasthaus. Wie die Meister-Hexer versuchte ich den Werwolf zu beschäftigen und mit nicht tödlichen Hieben in Zaun zu halten, damit ich ihm die Spritze mit dem Anti-Werwolf-Serum verpassen konnte.

Beim zweiten Versucht klappte es dann auch! In meiner Freude ließ ich mich leider ablenken und wurde von den Werwolfpranken aufgespießt und durch die Luft geworfen. Das nächste woran ich mich erinnern konnte war der Geschmack vom Heiltrank und ein nicht enden wollender Würgereiz – aber es hatte funktioniert! Wir brachten das Mädchen zurück ins Gasthaus, wo wir uns um den letzten Schritt der „Entwolfung“ kümmern konnten.

Nein, es konnte natürlich noch nicht vorbei sein, denn das Serum sorgte schließlich nur dafür, dass sie sich nicht mehr verwandeln konnte – der Fluch jedoch war noch da. Diesen Rest überließ ich allerdings den anwesenden Magiern, denn mit derart Ritualen kenne ich mich ehrlich noch nicht aus.

Wie es schein haben die den Fluch auf einen Igel übertragen können – zumindest habe ich das so verstanden! Ja, es klingt bescheuert … ist es auch … aber es scheint funktioniert zu haben.

So oder so werde ich mir jetzt den Burggraben füllen und ich denke ich nehme mal die Socke mit – die Neue hat mich jetzt mehrmals angelächelt – sicher ist sicher! Vielleicht wirds ja heute Abend schon was mit dem „Gesetz der Überraschung“!

Fotos von Anne