Leuenhall - Vergelten und Vergessen 2
Fotograf: Dirk Möser
Vergelten und Vergessen 2, 26-29.09.2019 Großmeister Valerian, seine Lehrlinge Atheris und Wim sowie die hochwürdige Magierin Nella hatten sich auf den Weg in die Leuenmark gemacht, um dort beim hohen Rat Gehör zu finden. Nachdem ihre alte Heimat Solonia, nach den Vorkommnissen der letzten Woche der Untergang drohte, hofften die Greifen hier eine neue Bleibe zu finden. Nella kam natürlich, wie sollte es auch bei einer Magierin von Kaer Iwhaell anders sein, später dazu. In der Leuenmark angekommen erfuhren die Greifen, dass es zu einer großen Schlacht gegen die barbarischen Kodros gekommen war und die meisten Ratsmitglieder und Fürsprecher der Hexer gegen diese ins Feld gezogen waren. Aufgrund des zeitlichen Druckes entschied sich Valerian ihnen an die Front zu folgen, um vor Ort eine Audienz zu erbitten. Auf dem Weg dorthin trafen sie auf eine Spezialeinheit der Leuenmark unter dem Befehl der Erz-Magistra Edeltraut von den Tannen. Sie hatte den Auftrag, eine Truhe mit einer Statue, bei dem es sich vermutlich um ein Dämonenportal handelte, in Sicherheit zu bringen. Die Leuenmarker versuchten seit Monaten diese Statue zu vernichten und das Portal damit zu schließen. Valerian entschied sich nach kurzer Rücksprache mit seinen Gefährten, der Magistra bei ihrer Aufgabe zu unterstützen. Ein erstes Ziel war ein nahegelegener leicht befestigter Gasthof, an dem die Gruppe die Nacht verbringen wollte. Taktisch vorbildlich bewegte sich die Einheit nächtlich durch das Gelände, bis sie an eine alte Säule kamen, an der jemand medizinische Hilfe benötigte. Kurz drauf hörten die Greifen zum ersten Mal die Rufe der Kodros-Barbaren „ver ver hala kahn“ (übersetzt vermutlich Blut, Blut und Brot). Die Spezialeinheit wurde von mehreren Seiten umzingelt, konnte sich jedoch nach einem kurzen, aber hartem Gefecht befreien und zum Hof durchschlagen. Zu ihrer Verstärkung kamen überraschend die Svensons, eine Familie von Nordlingen, die sich auf der Suche nach Handelsmöglichkeiten (und reichen Klöstern voller schützenswerter Kulturschätze) in die Leuenmark verlaufen hatte, und eine kleine Söldnereinheit. Beim Aufschlagen des Nachtlagers kam es zum nächsten Problem. Ein Nekromant setzte mit seinen untoten Horden dem Tross zu. Bei den Kämpfen wurde die Magistra tödlich verwundet und konnte in den Wirren der Nacht nicht gerettet werden. Mit ihr gelangten unglücklicher Weise alle Forschungsaufzeichnungen über die Statue in der Kiste in die Hand der Kodros. Des Weiteren wurde in dieser Nacht eine zweite Säule gefunden, auf der die Siedler der Leuenmark Elia-gefällige Gaben gestellt hatten (Elia ist die örtliche Göttin der Fruchtbarkeit). Was es aber mit diesen Säulen auf sich hatte, konnte zunächst nicht geklärt werden. Als ob die großen Probleme nicht genug wären, wurde Wim von Valerian am ersten Abend seines Lehrlingsstatus entbunden, nachdem er sich wiederholt trotz Ermahnungen und Strafen renitent und respektlos verhielt, und schließlich sogar ein Handgemenge mit Valerian entbrannte, in dem Valerian ihn bewusstlos schlug, und Wims Amulett und die Greifenschärpe an sich nahm. Valerian schwor sich in dem Moment, Wim binnen zwei Tagen seines Lehrlingseides zu entbinden, wenn er sich nicht angemessen um Wiedergutmachung bemühen würde. Am nächsten Morgen zeichnete sich ein unerwartetes Bild zu den wesentlichen Problemen ab: Die Säulen hatten eine Kuppel über das Gebiet erzeugt, dass keiner verlassen konnte. Die ersten Versuche die Funktionsweise der Säulen herauszufinden scheiterten kläglich. Es wurde aber klar, dass diese Säulen sowohl große heilerische als auch zerstörerische Fähigkeiten besaßen. Den ganzen Tag über kam es zu kleineren Gefechten mit den Kodros. Valerian und Atheris versuchten gegen Mittag auf diplomatischen Wege Verhandlungen mit den Kodros zu führen und einen Waffenstillstand zu erreichen, zumindest bis die Kuppel beseitigt werden konnte. So gingen die beiden mitten ins Barbarenlager und konnten tatsächlich Verhandlungen führen. Es wurde schnell klar, dass die drei Kodros-Clans untereinander uneinig waren und dass vor allem die Schamanen Stimmung gegen die Leuenmarker und deren Siedlungsbemühungen machten. Letztendlich scheiterten die Gespräche und die beiden Hexer verließen das Lager. Interessant war vor allem, was bei den Kodros „freies Geleit“ bedeutet. Valerian und Atheris bekamen 30 Meter Vorsprung, bevor die ganze Barbarenhorde die Verfolgung der beiden aufnahm. Wer hätte gedacht, dass der alte Hexer noch so schnell sprinten konnte! Im weiteren Verlauf des Tages wurden weitere Versuche unternommen, die Funktionsweise der Säulen herauszufinden, zudem schien es so, als ob die Barbaren durch diverse Drogen und Kräuter immer stärker würden und somit immer mehr Gefechte verloren gingen. Auch das Auftauchen dämonisch korrumpierter Waldelfen, die als dritte Partei ebenfalls unter der Kuppel gefangen war, brachte keine neue Erkenntnis. Abends, als die Hexer gerade am Lagerfeuer saßen und vom herrlichen Eintopf der Svensons kosten durften, hatten die vier Gefährten unabhängig voneinander die gleiche Vision. Einer der Häuptlinge der Kodors war tot und sein Leichnam wurde zur Beschwörung eines Dämonenhundes verwendet. Auf dem Boden kniend mussten Sie miterleben, wie dieses Wesen erschien und tatsächlich auch die Witterung der Gefährten (obwohl es sich um eine Vision handelte) aufnahm, bevor es sich über das Fleisch des Häuptlings hermachte. Am zweiten Tag ging es früh weiter. Der gebildete Lagerrat unter dem Vorsitz von Großmeister Valerian bekam mehr und mehr die Kontrolle über die Situation und die Funktionsweise der Säulen konnte entschlüsselt werden. In zweistündigen Intervallen, war es möglich, die Energie der Säulen durch „Stäbe und Schalen“ zu manipulieren und zu speichern. Drei von sieben Säulen mussten hierzu in einem Zeitintervall gleichzeitig aktiviert werden. Es stellte sich aber nicht so leicht heraus, dieses Unterfangen zu koordinieren. Parallel zu den Geschehnissen um die Säulen versuchten Valerian und Atheris sich auf die Jagd nach dem Dämonenhund vorzubereiten, falls es zu einer Konfrontation kommen sollte. Mit Tränken und Ölen bereiteten sich die beiden nach bestem Wissen und Gewissen vor. Gegen Sonnenuntergang war es dann vollbracht, alle drei Säulen konnten zum richtigen Zeitpunkt aktiviert werden und die mächtige Energie gespeichert werden. Es wurde beschlossen mit der eingefangenen Energie die Statue mit dem Dämonenprotal durch ein von Valerian geleitetes Ritual zu zerstört, was dann auch gelang. Nebeneffekt war dabei auch, dass die Barriere ebenfalls zusammenbrach. Der Jubel währte nicht lange: Eine kleine Truppe, die von außerhalb der Barriere zum Gasthof vorstieß, teilte dem Lager mit, dass sie sich zurückziehen sollten, da die Schlacht außer Kontrolle geraten war. Großmeister Valerian ordnete daraufhin für den folgenden Morgen den Rückzug an, in der Hoffnung den hohen Rat am Sammelpunkt der Leuenmarker Armee, anzutreffen. In dieser Nacht hatten die vier Greifen wieder unabhängig voneinander eine Vision, in der der Dämonenhund zusammen mit dem Kodros-Häuptling Murakool gegen den Dämon aus dem Portal antraten und diesen besiegten. Mit der Vernichtung des Dämons fiel auch der passive Teil der Vision und die Gefährten mussten gegen den Dämonenhund kämpfen, was allerdings in den visionären Tod der Greifen führte. Eine gute Sache, brachte der letzte Abend noch mit sich: Nachdem Wim die vergangenen Tage sich unterschwellig mit kleinen Gesten entschuldigen wollte, mit dem Sammeln von Kräutern oder einem bereiteten Mittagsmahl, und Nella versuchte die beiden Männer wieder zu vereinen, fiel Wim am letzten Abend unter Tränen vor Valerian auf die Knie, und bettelte um seine Rehabilitation. Das Herz des Alten erweichte, so gut es bei einem Hexer ging, und er gab ihm eine allerletzte Chance. Am nächsten Morgen ging die Reise weiter, es gab noch viel zu tun und die Zeit zur Evakuierung Kaer Iwhaells drängte und auch die Jagd auf Isador musste in Angriff genommen werden.