Chimärenkunst - Fest des Ausgleichs
Chimärenkunst: Fest des Ausgleichs
22.-24.9. 2023
Ein Conbericht von Peter
Aus dem Tagebuch des Atheris von Toussaint,
Der Morgen brach an, als wir uns entschlossen, die abgelegene Insel zu erreichen, auf der das Fest des Ausgleichs seinen finsteren Schatten warf. Das Schicksal hatte mich in diesen düsteren Sog gezogen, und an meiner Seite standen meine treuen Thorwaler Gefährten. Die Wildheit des Ozeans spiegelte ihre Natur wider, doch ihre Loyalität war unerschütterlich.
Das Fest des Ausgleichs, einst ein Ort des Friedens und der Harmonie, war nun ein Hort der Dunkelheit, in dem Kultisten ihr Unwesen trieben. Dunkle Riten und finstere Magie hatten die Insel in einen Alptraum verwandelt. Das Portal, das uns hierhergeführt hatte, war von den Dunkelmächten versiegelt worden, und wir fanden uns gefangen in diesem Albtraum.
Unsere einzige Hoffnung war es, das Portal zu öffnen, doch der Weg dahin war mit zwölf gefährlichen Prüfungen gespickt. Die verfluchten Ritualsteine zu säubern war ein gefährlicher Pfad, und in meinen Gedanken rangen Zweifel und Entschlossenheit miteinander.
Endlich, nachdem wir die Steine gereinigt hatten, öffnete sich das Portal, und aus den finsteren Tiefen stürmte eine Armee von Kultisten hervor, die nach Rache dürstete. Doch wir, vereint in unserer Entschlossenheit und gestärkt von der Gerechtigkeit unseres Anliegens, traten ihnen mutig entgegen.
In einer epischen Schlacht, die die ganze Nacht andauerte, kämpften wir gegen die Kultisten und trieben sie zurück in die Dunkelheit. Mein Herz pochte wild, während ich mein Silberschwert schwang und den Kultisten gegenübertrat. Unser Mut und unsere Standhaftigkeit trugen Früchte, und die Dunkelheit wich vor dem Licht der Gerechtigkeit.
Am nächsten Tag verließen wir die Insel, die nun von der Dunkelheit befreit war. Das Fest des Ausgleichs war gerettet, und ich konnte nicht umhin, einen Augenblick der Erleichterung zu verspüren.
Kaer Iwhaell VI
04.07. – 07.07.2024
Kaer Iwhaell VI
Wir laden herzlich zu unserem nächsten Abenteuercon ein.
Stelle dich auf Folgendes ein:
- Ein verlängertes Con zum Tief-Abtauchen ins LARP: Time-In am Donnerstag
- 24h IT (außer Sanitärräume)
- Eigene Fraktionen gründen, sich verschiedenen Fraktionen anschließen, oder gegen diese arbeiten – je nach IT-Motivation
- Ein Sommercon in bewaldetem Gebiet mit saftigen Wiesenlandschaften
- Horrorelemente und Satte Kämpfe
- Sowohl ambientige, bodenständige Plots ohne Weltrettung, als auch ernstem shit
- Viel Fluff und liebe zur Lore
- Rätsel und Erkundung/Aufbauten
- Einen umfangreichen Plot mit Wendungen und Entscheidungen
- Moralische Grauzonen und schwierige Entscheidungen
- Auch nicht-Magier und nicht-Hexer Plotangebot
- Hervorragende Teilverpflegung
- Eine Taverne mit Snacks und Gesöff
- Zwei flache Zeltwiesen
- Sanitäre Anlagen (geschlechtergetrennt) mit Duschen etc.
Start: Donnerstag 04.07.2024, Plotende Samstag-Nacht, Sonntag 07.07.2024 Heimreise
Location: Jugendzeltplatz Aub, in 97239 Aub, ca. 10km südlich von Würzburg (Bayern)
Schlafen: In eigenen Zelten auf flacher Zeltwiese
Regelwerk: DKWDDK
Teilverpflegung: Frisch gekochte Teilverpflegung von unserem Koch: Frühstücksbuffet/Brunch am Morgen, tagsüber Landsknechtssuppe (in begrenzter Menge, für Kupfer IT zu erstehen) und abends warmes Abendessen.
Gesöff: Alles Gängige für die Kehle findet sich in der Taverne.
Alter: Aufgrund der Härte des Szenarios und etwaiger Szenen, werden wir nur Personen ab dem 18. Lebensjahr zulassen (Ausnahmen nach Absprache mit der Orga möglich, Anfragen an orga[at]greifenschule.de).
Was bieten wir NSCs?: Wir haben ein riesiges Rollenrepertoire – du wirst Rollen finden mit oder ohne Make-Up, mit oder ohne Kostümen, mit viel Gekloppe oder viel Gelabere, ernsthafte oder ulkige Festrollen oder abwechslungsreiche Einsätze als Springer. Für unsere NSCs nur das Beste!
Aufbau & Küchenhelfer – Spar dich reich als NSC!:
- Es können maximal 8 NSCs bei uns Aufbauhelfer machen und damit den Conpreis noch weiter vergünstigen: Ab Dienstag pro vollem Helfertag sind es 20,- € Rabatt pro Tag. Wer also Dienstag und Mittwoch hilft, bekommt bis 40,- € Rabatt nachträglich auf sein Con-Ticket.
- Es wird außerdem 20 Küchenhelfer-Schichten geben. Pro Schicht 10,- € Rabatt nachträglich aufs Con-Ticket.
(Option zur Helfer-Anmeldung im Anmeldeformular)
Beiträge:
Staffel | Zeitraum | Teilverpflegung | Selbstversorger |
---|---|---|---|
SC Staffel 1 | Bis 31.01.2024 | 140 € | 95 € |
SC Staffel 2 | Bis 31.03.2024 | 150 € | 105 € |
SC Staffel 3 | Bis 31.05.2024 | 165 € | 120 € |
SC Staffel 4 | Bis 17.06.2024 | 180 € | 135 € |
NSC Staffel 1 | Bis 31.01.2024 | 55 € | 10 € |
NSC Staffel 2 | Bis 31.03.2024 | 65 € | 20 € |
NSC Staffel 3 | Bis 17.06.2024 | 75 € | 30 € |
Der Conbeitrag ist nach eingegangener Anmeldung an unsere Vereinskasse zu überweisen. Der Conplatz ist erst zugesichert bei Geldeingang.
Darstellung/Regeln
Regelwerk: DKWDDK. Charbögen müssen vorher eingereicht werden an (Konvertierung nicht nötig von anderen Punktewerken – uns geht’s um den Gesamteindruck).
Kräutersystem: Wer Kräuter suchen will, sammelt OT-Müll ein und bringt diesen zu einer SL. Dieser wird dann mega-kuuhl in super-duper-Kräuter umgewandelt. Das Sammeln echter Pflanzen ist ok, außer bei geschützten Arten oder ausgewiesenen Naturschutzgebieten.
Spurensuche: Mit einer SL des Vertrauens Gassi gehen.
Dieben: NEU
– Jeder Dieb bringt zum Check In Holz-Wäscheklammern oder Papier-Schildchen mit Hanfschnur mit (verrottungsfähig, falls etwas verloren geht), auf denen seine OT Namensinitialen draufgeschrieben sind, optional noch ein Pseudonym (z.B. Senfkatze, Schlokkolokk oder der Grässliche Noppelmoppel),
und gibt dies dann beim Check In an.
– Will ein Dieb im Spiel irgendetwas klauen platziert er live im Spiel die Klammer/Papierschildchen am betreffenden Objekt
– Es sind nur diejenigen Gegenstände diebbar, die man auch unter seinem getragenen Diebesumhang/Diebesmantel realistisch verbergen könnte. (Eine ganze Alchemiekiste oder Hellebarde ist bspw. Nach unserem Dafürhalten unrealistisch)
– Bemerkt der Bediebte die Klammer/das Schildchen OT, kann er über eine SL als Mittelsmann (nur falls der Bediebte das Diebesgut auch OT dem Dieb geben/leihen möchte oder einen Teil davon/einen Teil der Münzen aus dem Geldbeutel dem Dieb zukommen lassen möchte) dem Dieb die Dinge aushändigen lassen. Der Bediebte muss der SL eindeutig sagen ob es sich um eine OT Leihgabe (z.b. der sonderangefertigte, runenverzierte Superdolch) bis Spielende handelt oder ein OT Geschenk (z.B. eine Hand voll Münzen oder Plastikedelsteine). Natürlich besteht auch jederzeit Option, dass dem Dieb OT nichts geliehen/geschenkt wird.
– Werden Dinge gediebt die wichtige OT Gegenstände sind oder enthalten (bspw. Gürteltasche mit Insulinspritze), dann darf der Bediebte SC selbstverständlich weiterhin die wichtigen OT Gegenstände weiterbenutzen.
– Ein Privates Zimmer/Zelt darf für eine Diebesaktion nur unter unmittelbarem Beisein einer SL betreten werden.
– Werden Gegenstände außerhalb obiger Regeln gediebt, sprechen wir von „geklaut“, also OT-Diebstahl und werden damit als Orga entsprechend verfahren.
Vergiften: NEU
Ein anderer Charakter kann vergiftet werden, indem man pulverförmigen Süßstoff in das Getränk der betreffenden Person gibt und umrührt/schwenkt: Sobald der betreffende Charakter an seinem Getränk nippt und ihm die extreme Süße seines Getränkes auffällt, hat er erste Vergiftungssymptome auszuspielen (damit der Giftmischer, der ihn vielleicht beobachtet sieht, dass das Giftspiel erkannt wurde/angenommen wurde). Welche Vergiftungssymptome er noch wann ausspielt, ist dem Opfer selbst überlassen.
Bitte nutzt keine anderen Stoffe zum Giftspiel: Ihr könnt euch kaum Vorstellen wogegen Menschen alles allergisch sein können, und bis heute ist für Süßstoff keine Allergie bekannt.
Magie: Wir arbeiten mit UV Farbe. Für „magische Analysen/Magie erkennen“ bitte eine eigene UV Leuchte mitbringen.
Spielertod: „Opferregel“ light. Grundsätzlich entscheidet der Spieler selbst, ob er bei einer Aktion stirbt oder nur schwere Verletzungen/Beeinträchtigungen ausspielt. Ein klarer Todesstoß muss aber auch als solcher ausgespielt werden. Bei Unklarheiten entscheidet die SL.
Es gilt die Regel „Ein SC der bei einem anderen SC einen Todesstoß setzt muss damit rechnen selbst einen Todesstoß gesetzt zu bekommen.“ Wir sind Freunde von konsequentem realistischem Spiel und in Extremfällen kann ein Charaktertod dazugehören, auch wenn es die am wenigsten plotgenerierende Lösung ist.
Faustregeln/Weisheiten:
- Schöner Sterben am Schlachtfeldrand
- Je schöner ich ausspiele, desto schöner spielt mein Gegenüber aus
- Wer Verletzungen „zulässt“, generiert Spiel für Heiler/Kleriker und erfreut seinen Gegenspieler
- Unter den NSCs und unter den SCs spricht sich rum, „wer besonders geil ausspielt“, und die haben dann oftmals die besten Kämpfe – wer bescheiden ausspielt… nunja das spricht sich sogar noch schneller rum. Diese Leute werden dann immer weniger Kampfpartner finden auf der Con.
- Der „STOPP“-Befehl wird laut weitergegeben.
Wichtige Sicherheitsinformationen:
Waffencheck: Checke deine Waffen selbst. Du haftest für entsprechende (Personen)Schäden. Bei Unsicherheiten, kann eine SL gerne einen Waffencheck durchführen.
Blankwaffen: Es dürfen keine realen Stahlwaffen mitgebracht werden.
Bögen/Armbrüste: Mit LARP-Schusswaffen wird nicht aus unmittelbarer Nähe geschossen oder nach Sonnenuntergang.
Trittsicherheit: Wir raten ausdrücklich zu trittsicherem Schuhwerk mit gutem Profil für draußen.
Trinken: Wir empfehlen dringend, dass Ihr immer genug Wasser mit Euch führt, z.B in einem Trinkbeutel oder einer IT- abgetarnten Trinkflasche.
Brandschutz:
Stand jetzt ( kann sich je nach Brandschutz-Stufe noch ändern):
- Draußen sind Fackeln und Laternen erlaubt.
- Pyrotechnik: Übliche SC-Pyrotechnik, das man als Jugendfeuerwerk klassifizieren kann, ist draußen erlaubt
Jeder Teilnehmer haftet voll umfänglich für sein Verhalten, etwaige Brände oder Fehleinsätze der Feuerwehr
Conanmeldung:
Nutze für eine verbindliche Anmeldung unsere Onlineanmeldung oben auf dieser Seite.
Alle mündlichen Absprachen sind unverbindlich, Anmeldungen sind erst nach Geldeingang rechtsverbindlich und davor in vertraglicher Schwebe.
Fragen zur Anmeldung bitte an Lucas und Pam an richten. Fragen zu Plot und Sonstigem Gedöns bitte an .
Wir freuen uns auf dich und eine schöne/funktionierende LARP-Saison 2024!
Dein Kaer Iwhaell Orga-Team
Hauptverantwortlich:
Lucas Englert, Headorga der Veranstaltung.
- Allgemeine Geschäftsbedingungen unter http://greifenschule.de/agb
- Datenschutzerklärung unter https://greifenschule.de/datenschutz/
- Impressum unter http://greifenschule.de/impressum
Impressionen unserer vergangenen Trailer und Videos
Geddes 4 - Die Geheimnisse von Caer Inis
Geddes 4 - Die Geheimnisse von Caer Inis
07.-10.09.2023
Conbericht von Svenja
Runa sitzt auf einem Schiff Richtung Festland und macht sich Gedanken über die letzten Tage:
„Endlich bin ich wieder auf einem Schiff und kann mich wieder in meiner gewohnten Umgebung aufhalten. Jetzt verlassen ich mit Raaga, Eska, Chevalier Aramis Du Lac und seinem Hauptmann Henry die „Freie Insel“ Geddes mit anderen Freunden. Es tut gut wieder die Seeluft in der Nase zu haben und meine Gefühle zu ordnen. Es liegen Tage der Freude und der Arbeit, des Geldverdienens und Kampfes, sowie der Geheimnisse der Elfen hinter mir.
An dem Abend als alle Reisenden eintrafen auf Cear Inis, konnten wir uns beim Baron mit seinem Magistrat vorstellig machen, also wenn man ein Kupfer Einschreibegebühr hatte, was ich nicht zu diesem Zeitpunkt nicht hatte. Wobei, was Interessiert mich dieser Baron? Raaga und ich haben lieber im Lager des Herrn Du Lac auf diesen, sein Gefolge und Eska gewartet, da wir wussten, dass sie mit dem nächsten Schiff erwartet werden. Anscheinend wurden sie, und auch andere Reisgruppen, auf den letzten Wegen zur Burg von „Eichhörnchen“ angegriffen (Elfen, die immer einen Eichhörnchenschwanz an ihrem Gürtel tragen, die waren nicht sehr nett). Es wird gesagt, dass die Burg früher den Elfen gehört haben soll (wobei ich mich frage, warum diese Burg in einem so schlechten Zustand ist). Deswegen gibt es auch alte Keller und Grabstätten von Elfen in der Burg. Es hat sich in den Tagen ergeben, dass tatsächlich ein General der Elfen aus der Burg spaziert kam (sehr gesund sah er nicht aus) mit einem Wirker (das Wort habe ich bei meiner letzten Reise gelernt für Leute, die Mumpitz können, ich aber noch nicht weiß wie Sie sich selbst nennen) und alle Reisenden angriff, während die anderen Elfen gleichzeitig auch uns angegriffen haben. Angeblich soll er die Macht besitzen, alle Elfen gegen ihren Willen kontrollieren zu können. Dies hatte der Feldscher Zwiebelich herausgefunden, über so komische Steine, die aufgezeichnete Gedanken in roter Steinform mit einem Apparat (welche im Besitz des Magisters ist) wiedergeben können. Wie das Funktioniert habe ich nicht verstanden. Leider war ich auch nie bei solch einem Spektakel dabei, meine anderen Reisegefährten schon.
Dieser Magister war auch ein komischer Wirker. Mir wurde erklärt, dass die Aufgabe des Magisters ist, sich um alles zu kümmern, was der selbsternannte Baron nicht machen will. Gefühlt ist der Magister aber derjenige, der „alle Fäden in der Hand hat“ (wie bei so einem Puppenspiel für die Kinder, was man in Novigrad sehen kann). Auch hatte der Magister für ein Wirken immer andere Menschen benötigt, irgendetwas mit ihnen gemacht, dass die sich immer schlecht danach gefühlt hatten und er seinen Mumpitz somit machen konnte. Wie z.B. bei der Weinprobe (organisiert von den netten Toussainti Nifgaardern), wo der letzte Wein vergiftet war. Deswegen ist die Hexerin Elli aufgesprungen und hat geschrien die anderen sollen aufhören den Wein zu trinken und ist runtergerannt um Hilfe zu holen. Der Nachmittag war auf der einen Seite gut für mein Geldbeutel, da ich fürs Harfe klimpern bezahlt wurde (obwohl ich nicht gut spiele). Auf der anderen Seite erschreckend, wie einfach die Gesellschaft vor mir auf die Tische/Böden umgefallen ist und erstmal nicht ansprechbar war….
Apropos Elli, ich habe auf der Reise neue Bekanntschaften gemacht. Wie weitere Hexer (welche nicht von der Greifenschule sind) wie Elli und Kjell, als auch einen weiteren Chevalier aus Tuossaint und den Ritter Grauwasser. Dieser musste sich vor einem Gericht stellen wegen Amtsanmaßung (was auch immer das heißen soll). Anscheinend mag niemand den Herrn Grauwasser (was mir gesagt wurde). Auch habe ich eine Zwergin namens Krätze kennen gelernt (eine kluge Frau meiner Meinung nach). Sie konnte auch für Aramis Verträge aushandeln (wie auch immer sie das gemacht hat, weil sie wie ich auch nicht lesen kann). Ich habe mit ihr Würfel gespielt (Flucht aus den Scherben hat sie es genannt) als wir auf die Gerichtsverhandlung gewartet haben (zum Glück ohne Kupfer, ich hatte zu diesem Zeitpunkt nur noch eines). Vor der Verhandlung mussten alle, die nicht von „Stand“ waren, die Waffen abgeben welche länger als die Elle waren. Komischerweise mussten das die Leute von Grauwasser nicht. Das Gerichtsurteil wurde nicht in allen Teilen angenommen von Grauwasser und es gab anschließend einen Aufstand von Grauwasser mit einigen der Wachen des Barons. Als Grauwasser gerade die Truppen draußen gesammelt hat, wurde er aber zufällig von den Eichhörnchen (die ein offenes Tor „gefunden“ haben) angegriffen und somit wurde der Aufstand niedergeschlagen. Anschließend gab es nochmals Verhandlungen mit Grauwasser und dem Baron. Es wurde sich geeinigt, dass Grauwasser mit seinen Mannen friedlich am Abend abziehen können.
Eine Eigenheit, welche ich von Nilfgaardern kennengelernt habe, ist mit komischen Akzent zu sprechen und sie lieben es den Ausdruck „mondieu“ um sich zu werfen. Warum auch immer sie nicht wie alle andere „Herrje“ oder wörtlicher „Mein Gott“ sagen können… verstehe da einer die Festländer.
Apropos Festländer, der Baron möchte gerne, dass seine Insel Geddes wie die freie Stadt Novigrad sich selbst verwaltet und keinem der großen Nationen zugeordnet ist. Grauwasser war als Bote von redanischen „Diplomaten“ da und hat erklärt, dass eine Garnison auf Geddes gebaut werden soll, um die Aktivitäten zu überwachen. Diese sehen nicht gerne, dass auch Nilfgaarder auf der Insel sich frei bewegen können (wie aber alle Nationalitäten und Rassen, da der Baron versichert hat, dass sie es in friedlicher Absicht tun können). Generell habe ich gemerkt, dass die Konflikte der Festländer mitgebracht wurden. Vor allem ist es mir aufgefallen, als ich auf der Burgmauer mit Nilfgaardern stand und mich mit ihnen Unterhalten habe und fast ein Armbrustbolzen von unten mich erwischt hätte. Bin ich froh, dass wir vom Clan Heymaey von solchen politischen Dingen von Festland fernhalten und einfach jedes Schiff (welches nicht von den Skelligen ist) kapern was wir möchten. Apropos Temerier, anscheinend wurde das Fräulein von Schwan zwischenzeitlich von Banditen entführt und gerettet von Temeriern und Undviker Skelliger. Dies habe ich aber erst im Nachhinein erfahren.
Ich habe es zum Glück geschafft mit meinem neu entwickelten Geschäftssinn etwas Geld zu verdienen, um z.B. auch die Gebühr zu bezahlen um auf die Burg zu dürfen, wobei die Kosten jeden Tag ein Kupfer höher wurden (heißt das es in wenigen Tagen mehrere Silber kosten würde?). Gutes Kupfer müssen auch Raaga und Eska verdient haben. Es gab einiges an Hexerarbeit für die anwesenden Hexer zu tun. Zuerst gab es einen Auftrag vom Baron (angeregt von der örtlichen Bevölkerung) die Ertrunkenen (auch Gurgler genannt) am See zu erschlagen. Diesen Auftrag hatte Aramis zuerst angenommen um ihn an Eska und Raaga weiterzugeben. Die Herren haben beschlossen, dass die Ertrunkenen zur Übung von Eska erschlagen werden sollten. Andere sind noch zur Absicherung vor den Eichhörnchen mitgegangen. Dies war auch gut, denn einerseits wurden Sie von Eichhörnchen nach der Jagd angegriffen, andererseits gab es nicht nur Ertrunkene an dem See, sondern auch ein Wasserweib, welches Raaga erschlagen hat. Raaga hat auch das Ertrunkenennest verbrannt und dabei einen dieser Erinnerungssteine gefunden.
Weitere Arbeit für die Hexer war auch eine Bruxa zu erschlagen. Diese Bruxa hatte sich als schöne Bardin/Sängerin getarnt. Sie wollte auch zuerst eine private Vorstellung Aramis geben in der abgelegeneren Höhe. Er war vom Vorschlag nicht abgeneigt. Doch zum Glück hatte Krätze ihm das zu diesem Zeitpunkt Gerücht geteilt, dass die Dame eine Vampirin sei. Als sie offen angegangen wurde von den Wachen, lief sie auch schreiend aus der Burg und verschwand auf einmal. Daraufhin haben die Hexer am nächsten Tag gemeinsam komisches schwarzes Zeug gebraut. Das hat aber auch widerlich gestunken bei der Herstellung, ich verstehe gar nicht wie man das trinken soll. Am Nachmittag wurden Hochverräter aus der Garde (welche bei dem Aufstand von Grauwasser mitgemacht hatten) und andere Straftäter wie gefasste Banditen von der Entführung von Frau von Schwan öffentlich unterschiedlich gestraft. Bei den Wachen war wohl der Liebhaber von der Bruxa dabei, welche laut aufschrie als er geköpft wurde und alle anwesenden angriff. Zum Glück hatten sich die Hexer vorbereitet. Diese Bruxa war in nicht mehr menschlicher Gestalt wirklich schnell, da konnte ich kaum mit den Augen folgen. Viele haben versucht, die Bruxa mit Waffen zu erschlagen, diese war aber immer schon an einem anderen Ort bis die Waffe aufgetroffen wäre. Raaga konnte erneut als heroischer Schlächter dieses Ungetüm erschlagen. Bei ihrem Tod hat sie sich wieder in Menschengestalt verwandelt und lag nackt und tot auf dem Boden. Erst waren alle sehr entsetzt was gerade passiert war. Aber ich konnte nicht zusehen wie alle auf diese nackten Körper geglotzt haben und habe auf die Schnelle mein Geschirrtuch geholt, um sie zu bedecken. Auch wenn ich mir nicht sicher bin, ob dieses Monster es verdient hatte.
Bei diesen ganzen Strapazen und Aufregungen der Tage bin ich froh, dass die Hexer der Greifenschule gewillt sind mit mir zu reisen und mich zu beschützen. Viele sagen, Hexer würden nur Unglück bringen. Ich glaube aber, es ist für mich derzeit das Beste in dieser „Familie“ zu sein, bis ich genug Geld verdient habe, um eine neue Taverne auf Hindarsfjall zu bauen. Wobei am letzten Abend haben Eska und Raaga beschlossen, dass ich an allem schuld sei. Ich hätte angeblich die Bruxa mitgebracht und bezahlt, den Elfen immer die Tore der Burgmauern geöffnet (es gab immer wieder Attentäter in der Burg), den Feldscher bezahlt, um immer am falschen Ort zu sein und den Elfengeneral geweckt. Ich bin mir unsicher wie ernst sie das gemeint haben. Bei Raaga zu sehen im Gesicht ob er einen Scherz macht, ist sehr schwer, muss wohl an diesen komischen Augen liegen.“
Fotos von Devitha ( Instagram )
Kaer Iwhaell V - Der Ascheprinz
Kaer Iwhaell V - Der Ascheprinz
09.-12.02.2023
Ein Conbericht von Peter
Die Sonne tauchte den Himmel über Avallach in ein warmes Gold, als Dr. Lara Lacour und ihr Freund, Adrien Beaumont, das malerische Dorf erreichten. Lara war eine junge Archäologin von der renommierten Universität Oxenfurt, während Adrien ein abenteuerlustiger Journalist war, der die Aufregung immerzu suchte. Gemeinsam planten sie, eine wohlverdiente Auszeit in Laras Heimatdorf zu nehmen.
„Ah, endlich zu Hause“, seufzte Lara und atmete tief die frische Landluft ein. „Es ist wunderbar, zurück in Avallach zu sein.“
Adrien betrachtete das idyllische Dorf mit seinen Fachwerkhäusern und den sattgrünen Weinbergen. „Ich kann verstehen, warum du so stolz auf deinen Heimatort bist. Es sieht aus wie ein Stück aus einem Märchenbuch.“
Sie fuhren durch die kopfsteingepflasterten Straßen und erreichten schließlich das alte Familienanwesen, das auf einer Halbinsel im See thronte. Die Burg hatte eine jahrhundertealte Geschichte und beherbergte die Familie Lacour seit Generationen.
Als sie aus dem Wagen stiegen, wurden sie von Laras Eltern herzlich empfangen. Ihr Vater, Professor Robert Lacour, ein angesehener Archäologe, und ihre Mutter, Emily, eine bekannte Ärztin, waren stolz auf die Karriere ihrer Tochter.
„Willkommen zu Hause, Lara!“, rief ihr Vater. „Wir haben schon auf eure Ankunft gewartet.“
Emily umarmte Lara und Adrien. „Es ist so schön, euch hier zu haben. Endlich können wir wieder Zeit miteinander verbringen.“
In den nächsten Tagen genossen Lara und Adrien die Ruhe und Schönheit von Avallach. Sie wanderten durch die Weinberge, probierten die köstlichen Weine der Region und besuchten das örtliche Museum, in dem Artefakte aus vergangenen Zeiten ausgestellt waren.
Eines Abends, nach einem leichten Erdbeben, entschieden sich Lara und Adrien für einen Spaziergang entlang der Burgmauern um diese nach möglichen Schäden zu untersuchen, wobei sie den Sonnenuntergang über dem See bewunderten.
„Hast du das auch gespürt?“, fragte Adrien und hielt sich an einer der Mauern fest.
Lara nickte. „Es hat sich angefühlt, als hätte die Mauer nachgegeben. Vielleicht hat das Erdbeben doch etwas schwerer beschädigt?“
Neugierig begannen sie die Mauern abzusuchen und stießen schließlich auf eine versteckte Tür im Mauerwerk. Lara zögerte einen Moment, bevor sie eine Art versteckten Riegel zur Seite schob und die Tür öffnete. Im Inneren befand sich eine dunkle Kammer, welche das Licht der untergehenden Sonne nur schwach erhellte.
„Was zum Teufel…?“, flüsterte Adrien und betrat vorsichtig den Raum.
Lara folgte ihm und ihr Blick fiel sofort auf eine schwarze Rüstung mit goldener Sonne auf Brust und Schulter, die an der Wand hing. Daneben standen zwei prächtige Schwerter in einem Waffenhalter, eines davon mit kunstvollen Runen verziert. Auf dem Boden stand eine alte, große Truhe.
„Das ist unglaublich“, sagte Lara atemlos. „Es sieht aus wie die Hinterlassenschaft eines Vatt’ghern!“
Vorsichtig öffneten die beiden die alte Truhe. Als erstes erblickten sie ein Medaillon … ein Greifenkopf an einer goldenen Kette, dass auf einem zusammengelegten schwarzen Mantel ruhte. Lara hob das Medaillon vorsichtig aus der Truhe. „Schau mal, Adrien!“
Lara nahm den Mantel aus der Truhe und zum Vorschein kamen allerlei Artefakte, Trophäen, Notizen und Bücher.
Behutsam nahm Lara eine schwer lesbare Notiz aus der Truhe und hielt sie in den Händen. Es war nicht leicht, die inzwischen zum Teil verwitterten Buchstaben zu entziffern.
„Es scheint, dass der Großmeister der Greifenhexer, ein Mann namens Valerian mit einigen Schülern und Verbündeten aufgebrochen ist“, sagte Lara und strich über die vergilbten Seiten der Notiz. „Sie waren auf der Suche nach altem Wissen der ersten Greifenhexer, insbesondere nach dem verlorengegangenen Wissen um etwas, was sich Kräuterprobe nennt.“
Adrien runzelte die Stirn. „Die Namen sind schwer zu erkennen, aber ich kann ein paar davon entziffern. Da sind die Schüler Atheris, Eska, Raziel und Logan. Sie waren wohl Teil der Expedition.“
Lara nickte und fuhr fort, die Notiz zu entziffern. „Es gab auch eine Magierin namens Mei’idwyn und eine Gelehrte namens Saleha aus dem fernen Ophir.“
Adrien sah sich die Liste der Namen genauer an. „Es scheint, dass sie nicht allein waren. Hier steht, dass eine Kompanie aus dem Imperium sie begleitet hat…meinen die Nilfgaard? Zudem stehen hier noch einige Vatt`ghern von anderen Schulen, aber ihre Namen sind leider kaum noch lesbar…und hier steht noch Krätze?“
Lara betrachtete nachdenklich die alten Schwerter und das Greifenmedaillon. „Es scheint, als ob diese Expedition von großer Bedeutung war. Sie wollten das Erbe der ersten Greifenhexer wiedererlangen und verlorene Kenntnisse aufspüren. Die Festung Kaer y Seren musste einen Schatz an Informationen beherbergen.“
Wenig später saßen Lara und Adrien gemeinsam in einem gemütlichen Studierzimmer der Burg von Avallach, die Flammen im Kamin tanzten fröhlich vor sich hin und erzeugten eine gemütliche Atmosphäre. In ihren Händen hielt Lara das fragmentierte Lied, das vom legendären Kampf des Vatt`ghern Raziel gegen eine gefährliche Bestie Namens Wendigo erzählte.
Lara betrachtete das zerknitterte Pergament, auf dem die Textfragmente in altertümlicher Schrift niedergeschrieben waren. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht, als sie die Worte zu erkennen begann. „Dieses Lied handelt von einem Kampf, Adrien. Ein Kampf, der nicht nur mutig, sondern auch verhängnisvoll war.“
Adrien beugte sich neugierig vor. „Was genau ist passiert? Erzähl mir mehr, Lara.“
Lara richtete sich auf und begann mit ruhiger Stimme das Lied zu singen, als ob sie den Geist des Hexers zum Leben erwecken wollte:
„In der finsteren Nacht, im eisigen Wald,
Da kämpfte Raziel, mutig und bald.
Ein Wendigo grausam, wild und stark,
Brachte Unheil und Schrecken, tief in sein Mark.“
Die Worte flossen durch den Raum und ließen die Anwesenden in die Geschichte eintauchen. Lara schloss die Augen und fuhr fort:
„Der Kampf tobte wild, ein Tanz der Gewalt,
Raziel’s Klinge blitzte, in der Finsternis erhellt.
Mit Geschick und Mut, kämpfte er tapfer,
Doch der Wendigo blieb stark und unbändig.“
Adrien spürte eine Gänsehaut auf seinen Armen, während Lara weiterhin das Lied vortrug:
„Ein Fluch ward gewoben, durch des Wendigos Zorn,
Auf Raziel’s Seele, verflucht, verlor`n.
Bis das Ungeheuer erlegt, zur letzten Ruh‘,
Würd‘ er befreit von des Fluches Kluft.“
Laras Stimme schwang voller Emotionen durch den Raum, und ihre Augen strahlten mit Begeisterung. Sie setzte das Lied fort:
„Mit den Brüdern Hexern, stark und wahr,
Stieg Raziel hinab in des Waldes Gefahr.
Gemeinsam sie kämpften, vereint und stark,
Besiegten den Wendigo, brachten ihn ins Grab.“
Die Worte des Liedes hallten nach und die Stille füllte den Raum. Lara öffnete langsam die Augen und sah Adrien an, der von der Erzählung tief berührt war.
„Was für eine Geschichte!“, flüsterte Adrien beeindruckt. „Der Kampf, der Fluch und die Befreiung. Raziel und die Brüder haben Unglaubliches vollbracht.“
Lara nickte zustimmend. „Es ist erstaunlich, wie viel Wissen und Bedeutung in diesen alten Artefakten und Liedern steckt. Sie erzählen uns von den heldenhaften Taten und den Herausforderungen, mit denen die Greifenhexer zu jener Zeit konfrontiert waren.“
Adrien lächelte und griff nach Laras Hand. „Und wir sind jetzt Teil dieser Geschichte, Lara. Wir haben die Möglichkeit, die Spuren der Greifenhexer zu verfolgen, ihre Geheimnisse zu lüften und die Wahrheit ans Licht zu bringen.“
Lara lächelte zurück und drückte seine Hand fest. „Ja, Adrien, das sind wir. Gemeinsam werden wir diese Reise in die Vergangenheit antreten und das Erbe der Greifenhexer weitertragen.
Lara und Adrien betrachteten das nächste Artefakt, das ihre Aufmerksamkeit erregte: ein altes Gemälde. Das Bild zeigte einen Mann mit weißem vollem Haar und einem imposanten Vollbart, der in einem erbitterten Kampf gegen einen Vampir, bekannt als der Ascheprinz, stand.
Lara konnte ihre Faszination kaum verbergen, als sie die lebendigen Details des Gemäldes betrachtete. Der Hintergrund zeigte eine düstere Nacht mit flackerndem Mondlicht, das durch die Bäume schimmerte. Der Mann, offensichtlich Großmeister Valerian, war in eine silberne Rüstung gekleidet, die im sanften Schein des Mondes glänzte. Seine Waffe, ein mit Runen verziertes Silberschwert, blitzte gefährlich im Kampf gegen den Vampir.
Adrien trat näher, um den Kampf genauer zu betrachten. „Sieh nur, Lara! Der Ausdruck auf Valerians Gesicht ist voller Entschlossenheit und Mut, während er gegen den Ascheprinzen kämpft. Die Intensität dieses Moments ist förmlich spürbar.“
Lara nickte zustimmend und las die beschreibenden Worte unter dem Gemälde vor. „Es heißt, dass der Ascheprinz Valerian in eine geschickte Falle lockte und dass Valerian in diesem Kampf gegen den Vampir chancenlos war.“
Sie konnte sich den tödlichen Tanz förmlich vorstellen: Die bedrohlichen Schatten, die den Kampf umhüllten, das Klirren der Schwerter, das Echo der Schreie und das brennende Verlangen nach Überleben. Valerian, ein erfahrener Kämpfer, der gegen das Böse antrat, und der Ascheprinz, ein mächtiger Vampir, der die Dunkelheit verkörperte.
In ihrer Vorstellung malte Lara ein lebendiges Bild der Szene: den Nebel, der den Wald umhüllte und den Geruch von Verwesung in der Luft. Valerians geschwungene Bewegungen, als er mit blitzschnellen Angriffen versuchte, den Vampir zu durchbohren, während dieser mit übernatürlicher Stärke und Wendigkeit seine Angriffe abwehrte.
Das Bild erzählte von der Verzweiflung und dem tapferen Kampf gegen eine überwältigende Dunkelheit. Es war ein Zeugnis von Valerians mutigem Einsatz, auch wenn er letztendlich gegen die überlegene Macht des Ascheprinzen unterlag.
Lara ließ den Blick über das Gemälde schweifen und spürte die Ehrfurcht vor der Geschichte, die es erzählte. „Diese Darstellung eines heldenhaften Kampfes erinnert uns daran, dass unsere Reise nicht nur voller Wunder und Entdeckungen, sondern auch voller Gefahren sein wird. Der Ascheprinz und seine Bedrohung werden auf unserem Weg sicherlich eine Rolle spielen.“
Lara betrachteten die Liste der Artefakte, die der Ascheprinz als Lösegeld für Valerians Freilassung verlangte. Ihre Augen wanderten über die Aufzählung der wertvollen Gegenstände, die vor 500 Jahren bei der Expedition gesammelt wurden.
„Schau dir das an, Lara“, sagte Adrien und deutete auf die Liste. „Es sind so viele faszinierende Artefakte. Hier sind vier aufgeladene Greifenamulette, das Buch über die Kräuterprobe von Carla Dementia Crest, das erste Greifenamulett und der Mantel des schwarzen Greifs.“
Lara strich über die verblassten Worte auf der Liste und konnte die Macht und Bedeutung dieser Artefakte förmlich spüren. „Und hier steht, dass sie alle Hexerschemata sammeln sollten, die sie finden konnten, sowie gelbes, rotes und blaues Meteoritenerz. Es scheint, als ob der Vampir nach Wissen und Stärke strebte.“
Adrien zeigte auf den Eintrag über die geheime Klinge der Greifen. „Schau nur, Lara! Die Greifen hatten anscheinend eine Klinge, die in Dunkelheit getaucht war. Es ist erstaunlich, was für Waffen und Fähigkeiten sie besessen haben müssen.“
Lara betrachtete die Liste weiter „Originalrezept schwarzes Blut und 1 Phiole davon gebraut! Ich frage mich, was es mit diesem schwarzen Blut auf sich hat. Es scheint eine wichtige Rolle gespielt zu haben, vielleicht in ihren Ritualen oder Experimenten?“
Adrien stieß einen bewundernden Seufzer aus. „Und sie sollten eine Kräuterprobe vollziehen … was immer das auch sein soll!“
Die Atmosphäre in der Studierstube war geladen von der Bedeutung und Macht, die von den Artefakten ausgingen.
Lara erhob sich langsam und wanderte ruhelos durch den Raum. „Diese Artefakte erzählen uns von der Größe und den Geheimnissen der Greifenhexer. Sie waren Krieger, Weise und Forscher zugleich. Sie haben ihr Leben dem Studium der Magie, der Natur und des Übernatürlichen gewidmet.“
Die Nacht hatte sich über Avallach ausgebreitet, doch die Studierstube der Burg war noch immer von einem gedämpften Licht erhellt. Lara und Adrien saßen an einem Tisch, während der Geruch von frisch gebrühtem Kaffee den Raum erfüllte. Sie waren bereit, ihre Untersuchung der Artefakte fortzusetzen und die nächsten Geheimnisse zu enthüllen.
Mit den Tassen in den Händen betrachteten sie die Statue, die sie gerade entdeckt hatten. Die imposante Darstellung eines Vatt`ghern in schwarzer Rüstung, der gegen einen eisernen Golem kämpfte, war wahrlich beeindruckend. Die Szene war so lebhaft dargestellt, dass man den Kampf förmlich spüren konnte. Lara konnte nicht anders, als von dem Vatt`ghern, der anscheinend Atheris darstellte, fasziniert zu sein.
Sie beobachtete die Statue genauer und bemerkte, dass der Hexer etwas metallenes in das Maul des Golems steckte. „Schau, Adrien“, flüsterte sie aufgeregt. „Dieser Hexer, Atheris, muss über besondere Fähigkeiten verfügt haben, um gegen solch mächtige Gegner anzutreten.“
Adrien nickte, während er einen Schluck von seinem Kaffee nahm. „Es ist beeindruckend, wie diese Szene die Stärke und Entschlossenheit des Hexers zeigt. Atheris muss ein wahrer Kämpfer gewesen sein.“
Lara schweifte mit ihren Gedanken ab und dachte an die Rüstung, die in der geheimen Kammer aufbewahrt wurde. „Und diese Rüstung hier“, sagte sie nachdenklich, „sie ähnelt der Rüstung, die Atheris in der Statue trägt. Es scheint, als ob diese Rüstung wirklich ihm gehört hat.“
Lara eilte mit der Statue in der Hand zurück in die geheime Kammer und trat näher an die Rüstung heran, ihre Finger streiften sanft über das verzierte Metall. „Und schau dir das Schwert an“, fuhr sie fort und hob das runenverzierte Schwert in die Höhe. „Es gleicht dem Schwert, das Atheris in der Statue führt. Es sind dieselben Runen und dasselbe Design.“
Adrien trat neben sie und betrachtete die Rüstung und das Schwert. „Es ist erstaunlich, Lara. Die Verbindung zwischen Atheris und dieser Rüstung ist unbestreitbar, es scheinen seine Hinterlassenschaften zu sein, soviel ist klar!“
Lara lächelte, während sie die Details der Rüstung und des Schwertes auf sich wirken ließ. „Atheris, der tapfere Hexer“, murmelte sie vor sich hin. „Es ist, als ob er durch die Jahrhunderte zu uns spricht und uns seine Geschichte erzählt.“
Die Kammer schien plötzlich erfüllt von der Präsenz Atheris‘, während Lara und Adrien sich in die vergangene Zeit hineinversetzten. Die Rüstung, das Schwert und die Statue waren stumme Zeugen der Heldentaten und des Kampfes dieses außergewöhnlichen Hexers.
Als nächstes ergriffen sie gespannt eine Skizze mit den Notizen, die ein für sie unbekanntes Gerät zeigte – ein Megaskop. Die Zeichnung war voller geheimnisvoller Symbole und Formeln, die darauf hinwiesen, dass das Gerät mit Magie benutzt wurde. Lara und Adrien tauchten in die Notizen ein und entdeckten, dass es wohl einen Versuch gegeben haben musste, mit der Hilde des Megaskops Valerian aufzuspüren und falls möglich zu befreien.
Lara versuchte, die Namen der beiden Magier zu entziffern, die sich mit diesem Unterfangen beschäftigt hatten. „Hier steht glaube ich ‚Olaf’… und sein Schüler … ich kann es nicht lesen“, murmelte sie frustriert. „Aber es scheint, dass sie alles in ihrer Macht Stehende versucht haben, um Valerian zu retten.“
Die beiden standen auf und wendeten sich dem hinteren Teil der Kammer zu. Hier stand das Megaskop aus der Skizze in einem ähnlichen Aufbau. In der Mitte zwischen den einzelnen Teilen der Apparatur waren Runen und sonstige ungewöhnliche Zeichnungen auf dem Boden gemalt.
Während sie das Megaskop genauer unter die Lupe nahmen, räusperte sich der Butler der Burg mit einem freundlichen Lächeln. Er war ein älterer Herr mit einem schneeweißen Bart und einem respektvollen Auftreten. „Dr. Lara, Herr Adrien“, sagte der Butler, „ich habe gehört, dass Sie sich mit den Artefakten und Geheimnissen der Vatt`ghern befassen. Erlauben Sie mir, Ihnen ein altes Gedicht über eben jene vorzutragen, das die Kinder von Avallach seit Generationen vorsagen.“
Lara und Adrien waren neugierig und gespannt. Sie nahmen Platz, während der Butler begann, das Gedicht zu rezitieren:
„Die Greifenhexer, tapfer und stark,
Sie hielten Wacht, auch in tiefer Nacht.
Mit Schwert und Zauber, mutig und wahr,
Beschützten sie uns vor jeder Gefahr.
In alten Ruinen und tiefem Wald,
Fanden sie Wissen, mächtig und alt.
Mit Hexerkraft und Weisheit rein,
Waren sie Hüter, frei von jeder Pein.
Die Greifenhexer, im Kampf so geschwind,
Bezwangen Monster, böse und blind.
Mit Ehrfurcht blicken wir zu ihnen auf,
Die Helden, die unser Land stets bewachten.“
Ein Hauch von Nostalgie und Ehrfurcht lag in der Luft, als der Butler das Gedicht beendete. Lara und Adrien bedankten sich bei ihm und widmeten sich wieder der Untersuchung des Aufbaus. Sie studierten die verschiedenen Komponenten und verfolgten die einzelnen Linien auf dem Boden der Kammer. Die Geheimnisse und die Bedeutung des Megaskops begannen sich langsam zu entwirren, und sie waren bereit, tiefer in die Welt der Hexer einzutauchen.
Die Nacht war unruhig gewesen, und Lara wachte mit schweißnassen Haaren und wilden Träumen auf. Bilder von Kämpfen und mysteriösen Artefakten wirbelten noch immer in ihrem Kopf. Sie schüttelte den Schlaf ab und begab sich zum Frühstück, um neue Energie für den bevorstehenden Tag zu tanken.
Adrien saß bereits am Tisch und begrüßte sie mit einem warmen Lächeln. „Guten Morgen, Lara. Hast du auch so wilde Träume gehabt?“
Nach einem ausgiebigen Frühstück begaben sich Lara und Adrien zurück in die Studierstube, bereit für den nächsten Schritt in ihrer Recherche. Dort entdeckten sie eine Buchseite aus einer alten Chronik, die von einer Prinzessin Liliana und ihren Soldaten berichtete, die in die Sperrzone um Kaer y Seren zogen, um die ungeliebten Vatt`ghern zu vertreiben und mögliche Artefakte sicherzustellen. Die Kämpfe wurden als besonders blutig und brutal beschrieben, und nach zwei Tagen mussten die Greifenhexer vor der Übermacht kapitulieren.
Lara runzelte die Stirn und dachte über den Namen Damien du Lac nach, der in der Chronik erwähnt wurde. „Damien du Lac, … dieser Edelmann übergab die Festung und die geforderten Artefakte. Er wurde bisher gar nicht erwähnt in den anderen Schriftstücken. Und welche Artefakte hat dieser Mann der Prinzessin übergeben? Die gleichen wie dem Ascheprinzen? Alle oder einfach nur ein paar, um die Prinzessin zufrieden zu stellen? Es gibt noch so viele Fragen.“
Adrien stimmte nachdenklich zu. „Wir müssen mehr über Damien du Lac und seine Rolle in diesem Ereignis erfahren. Vielleicht können wir in den anderen Aufzeichnungen etwas finden.“
Wenig später lagen Lara und Adrien konzentriert über einem alten Bardenlied, das sie gerade entdeckt hatten. Das Lied stammte von Pierre le Volant, einem bekannten Barden, dessen Balladen auch heute noch bekannt waren. Die Worte erzählten von einem legendären Kampf zwischen Atheris und dem Schwarzen Greifen.
Lara spürte die Aufregung in der Luft, als sie das Lied betrachtete. „Adrien, dieses Lied handelt von Atheris und dem Schwarzen Greifen. Der Schwarze Greif scheint der Geist eines ehemaligen furchterregenden Hexers zu sein, der einen Schatz in der Meisterhöhle der Hexer bewacht.“
Adrien nickte und stimmte in Laras Begeisterung ein. „Ja, und dieser Schatz enthält einen Dolch, mit dem ein höherer Vampir getötet werden kann, vielleicht hat Atheris den Ascheprinzen damit besiegen können? Aber zieh hier das Besondere an dem Dolch ist, dass man bei seiner Benutzung den höchsten Preis zahlt.“
Lara sah das Lied vor sich und spürte den Zauber der alten Balladen in der Luft. Sie begann, das Lied zu singen:
„In den Hügeln der Drachenberge, wo die Greifen ihre Herrschaft halten,
Erhebt sich Atheris, tapfer und kühn, mit Schwert und Schild bewaffnet.
Der Schwarze Greif, ein Geist so finster, beschützt den Schatz, den er bewahrt,
Ein Dolch von Macht und tödlicher Kraft, doch der Preis ist hoch, fürwahr.
In der Meisterhöhle, im Herzen des Berges, steht der Schwarze Greif bereit,
Er lauert im Schatten, seine Augen glühen, voll dunkler Hexerei.
Atheris tritt vor, ein Funken in den Augen, bereit für den entscheidenden Kampf,
Das Duell der Hexer beginnt, in dieser Nacht, so eisig und klar.
Mit Schwert und Magie, mit Mut und Entschlossenheit, stürzt Atheris sich hinein,
Der Schwarze Greif wirbelt durch die Luft, in seinem Körper wohnt alter Pein.
Ein Tanz der Klingen, ein Feuerwerk der Kräfte, vereint in diesem Duell,
Atheris weicht nicht zurück, er kämpft mit Leidenschaft, mit jedem Fingerzeichen und Quell.
Der Kampf tobt weiter, die Nacht wird zum Tag, die Berge hallen wider,
Blitze zucken, Feuer brennt, die Welt gerät in ein wildes Mieder.
Und schließlich, im finalen Moment, gelingt Atheris der entscheidende Schlag,
Der Schwarze Greif bricht zusammen, besiegt in diesem Kampfesfach.
Lara und Adrien verharrten einen Moment in Stille, als das Echo der Worte verblasste.
Inzwischen herrschte ein wildes Durcheinander von Notizen und Dokumenten in der Studierstube. Es war eine Herausforderung, den Überblick zu behalten, da sich die Informationen aus verschiedenen Lebensabschnitten von Atheris zu vermischen schienen. Doch sie waren entschlossen, die Geheimnisse der Expedition und des Schicksaals Valerians in Erfahrung zu bringen.
Nickend widmete sich Lara einer neuen Notiz, die ihre Aufmerksamkeit erregte. In dieser ging es um Silven, eine mysteriöse Entität, die sich den Körper mit der Magierin Mei’idwyn teilte, hatte nach dem Verfasser der Notiz die Schüler an den höheren Vampir verraten. Lara las die Worte und konnte den Verrat förmlich spüren.
„Atheris schien, den Dolch gegen den Ascheprinzen eingesetzt zu haben“, erklärte sie, ihre Stimme von Bestürzung erfüllt. „Doch ohne die notwendige Vorbereitung endete es in einem blutigen Gemetzel. Er überlebte schwer verletzt nur dank der Gnade des Vampirs.“
Adrien blickte nachdenklich auf die Notiz. „Es scheint, dass Atheris sich auf gefährlichem Terrain bewegt hat und mit den Kräften der Dunkelheit in Berührung kam. Silven und der Ascheprinz… wir müssen mehr über diese Ereignisse erfahren und ihre Bedeutung verstehen.“
Nach einem köstlichen Mittagessen mit Laras Eltern saßen sie in einem gemütlichen Raum, umgeben von alten Büchern und Trophäen. Das Sonnenlicht fiel durch die Fenster und tauchte den Raum in warmes Licht.
Laras Vater, rieb nachdenklich sein Kinn und sagte: „Es ist bemerkenswert, dass die Kammer mit Atheris‘ Artefakten ausgerechnet hier auf unserer Burg zu finden ist. Es könnte eine Verbindung zu unserer Familie geben, die bis in die fernen Zeiten des Herzogtums Toussaint zurückreicht.“
Laras Mutter, fügte hinzu: „Es ist möglich, dass Atheris‘ Schicksal und seine Aufzeichnungen auf irgendeine Weise mit unserer Familie verflochten sind. Wir sollten unsere Familienchronik durchforsten und nach möglichen Hinweisen suchen.“
Nach der Unterhaltung wandten sich Lara und Adrien erneut den Artefakten zu. Sie hielten einen Brief in den Händen, der wohl nie seinen Adressaten, einen Sir Viktor von Grauwasser, erreicht hatte und unvollständig zu sein schien. Der Brief sprach von Ehre und der Gefahr, die von den möglicherweise unterschlagenen Artefakten ausging, die Sir Viktor mitgenommen hatte.
Lara las die Worte des Briefes, die in einem verzierten mittelalterlichen Stil geschrieben waren:
„Sehr geehrter Sir Viktor von Grauwasser,
Mit großer Sorge schreibe ich Ihnen in dieser dunklen Stunde. Es ist wahr, dass Sie sich während der Kämpfe neutral verhalten haben und nicht an meiner Seite standen, was ich missbillige, aber auch anerkenne. Doch ich möchte Ihre Aufmerksamkeit auf die Gefahr lenken, die von den Artefakten ausgeht, die Sie möglicherweise in Besitz genommen haben.
Die Neutralität, die Sie gewählt haben, mag politisch klug erscheinen, aber zu welchem Preis? Die Kräfte, die in den Artefakten ruhen, können das Gleichgewicht der Macht verändern und unvorhersehbare Konsequenzen haben. Sind Sie bereit, das Gute zu opfern, um Ihrer Neutralität treu zu bleiben?
Ich appelliere an Ihren Sinn für Ehre und Vernunft. In einer Zeit wie dieser, wo das Reich in Aufruhr ist und die Schatten der Dunkelheit an den Grenzen lauern, müssen wir unsere Verantwortung erkennen. Die Kapitulation war ein bitterer Schlag für uns alle, aber wir dürfen uns nicht von der Neutralität leiten lassen, wenn es um das Wohl der Menschen und des Königreichs geht.
Ich bitte Sie, Sir Viktor, Ihre Entscheidungen zu überdenken und die Artefakte zurückzugeben, damit wir gemeinsam für das Gute kämpfen können.
In der Hoffnung auf ein kluges und gerechtes Handeln verbleibe ich, ….
Lara und Adrien spürten die Dringlichkeit und den Appell in den Worten des unvollständigen Briefes. Die Entscheidungen und das Schicksal von Sir Viktor von Grauwasser hatten womöglich negative Auswirkungen auf das Wohl des Königreichs!
Adrien hielt ein metallenes Abzeichen in die Höhe. Verwundert betrachteten die beiden das Stück, dass sich als Regimentsabzeichen des 19. Altdorfer Infanterieregiments herausstellte. Sie tauschten einen verwirrten Blick aus und begannen, nach möglichen Verbindungen zu suchen.
Lara kratzte sich nachdenklich am Kopf. „Das 19. Altdorfer Infanterieregiment… Es ist seltsam, dass wir keine Informationen darüber finden können. Es könnte ein verbündetes Regiment gewesen sein, das in den Schriften und Chroniken vergessen wurde, vielleicht gehörte dieses Regiment zum Imperium von Nilfgaard?“
Als nächstes stießen die beiden auf eine Liste von Schriftrollen, die von der Gelehrten Saleha aus Ophir in Kaer y Seren angelegt worden waren. Die Schriftrollen enthielten wertvolle Informationen über die Artefakte und deren Verbleib, sowohl diejenigen, die an den Ascheprinzen übergeben wurden als auch diejenigen, die von den Greifenhexern gesichert und vor dem Königreich Povir und Kovis versteckt werden konnten.
Mit gespannter Erwartung durchforsteten sie die Liste und machten sich Notizen über die einzelnen Artefakte. Einige der wertvollsten und mächtigsten Relikte wurden aufgeführt, darunter das Buch über die Kräuterprobe von Carla Dementia Crest, das erste Greifenamulett, der Mantel des schwarzen Greifs und der Dolch.
Doch ihre Aufmerksamkeit wurde besonders von einer letzten Eintragung auf der Liste gefangen. Es stand dort, dass der Ascheprinz alle Artefakte von den Greifenhexern erhalten hatte … bis auf die letzte Forderung – er wollte bei der Durchführung einer Kräuterprobe zugegen sein. Doch aufgrund der Belagerung durch die Streitmacht von Kovir und Povis und dem Mangel an Probanden sowie fehlender Vorbereitung hatten die Greifenhexer diese Forderung nicht erfüllen können. Der Ascheprinz schien aber durch die Artefakte gnädig gestimmt gewesen zu sein, so dass er den Hexern eine Art Aufschub gewährt zu haben schien.
Lara und Adrien ließen die Bedeutung dieser Informationen auf sich wirken. Es war offensichtlich, dass Valerian zu dieser Zeit immer noch Gefangener des Ascheprinzen war. Die Rätsel um die Kräuterprobe und die Macht des Vampirs verdichteten sich. Es war klar, dass die Reise der Helden noch nicht zu Ende war.
Als die Nacht über die Burg hereinbrach und Lara und Adrien sich zum Rückzug bereit machten, geschah etwas Unerwartetes. Ihr Blick fiel auf ein kleines, unscheinbares Fach in der Truhe, dass sie bisher übersehen hatten. Ihr Entdeckergeist wurde geweckt, und sie begannen, das Fach gleich zu untersuchen. Nach einigen geschickten Versuchen gelang es ihnen, es zu öffnen.
Zu ihrer Überraschung fanden sie darin das verlorene Tagebuch von Atheris, das die Ereignisse seiner Expedition etwas genauer beschrieb. Es schien wie eine Schatzkammer voller Wissen und Erinnerungen, die sie nun mit den bisher erhaltenen Informationen abgleichen könnten, um die Geheimnisse der Vergangenheit zu enthüllen.
Doch bevor sie tiefer in das Tagebuch eintauchten, wurde ihre Aufmerksamkeit auf ein weiteres Buch gelenkt, das danebenlag. Es war das Buch, das die genaue Dokumentation der verbesserten Kräuterprobe von Saleha enthielt, verfasst von der Gelehrten selbst. Die Aufregung in ihnen wuchs, die Greifenhexer schienen mit ihren Verbündeten, das Rätsel um die Kräuterprobe gelöst zu haben.
In ihrem Eifer bemerkten sie zu spät, dass sich vier Männer in dunklen Roben Zugang zur Burg verschafft hatten und nun mit Dolchen bewaffnet auf sie zustürmten. Sie kämpften tapfer, doch gegen die überlegene Zahl waren sie chancenlos und wurden in eine Ecke getrieben. Die Zukunft schien düster, als plötzlich einem der Männer das Buch mit der Kräuterprobe aus den Händen glitt und zu Boden fiel, wobei eine kleine Apparatur mit einem kleinen funkelnden Kristall herausglitt. Wie von Geisterhand bewegte sich das kleine Ding in die Mitte des Megaskops und noch bevor sie reagieren konnten, begann das Megaskop, unheilvolle Geräusche von sich zu geben, und ein leuchtendes Portal öffnete sich an der Stelle, an der die kleine Apparatur gelandet war. Aus dem Portal trat ein muskulöser Mann, der nur mit einem weißen Hemd und einer Hose bekleidet war. Er blickte sich entschlossen um, erfasste die Situation und griff nach dem silbernen Schwert von Atheris, das auf dem Boden lag. Mit atemberaubender Geschwindigkeit führte er einige kunstvolle Schläge und Pirouetten aus, die jeden der Angreifer nacheinander zu Boden gehen ließen. Eine Aura der Macht umgab ihn, während er die Dunkelheit mit seinem Schwert Durchschnitt.
Lara und Adrien waren völlig geschockt von dem, was sie soeben erlebt hatten. Sie starrten den Hexer an, der ihren Blick mit eisigen, katzenhaften Augen erwiderte. Es war ein Moment der Stille und des Staunens, als sich ihre Blicke trafen.
Langsam trat der Hexer auf sie zu, sein Blick voller Geheimnisse und Macht. „Ihr habt den Weg zu diesem verfluchten Ort geöffnet“, sagte er mit einer tiefen, rauchigen Stimme. „Ihr habt meinen Respekt verdient und euch damit als würdige Suchende erwiesen.“
Lara und Adrien konnten kaum fassen, dass sie einem echten Hexer gegenüberstanden, einer Legende, die aus längst vergangener Zeit auferstanden war. Ihr Abenteuer hatte sie an den Rand des Unbekannten geführt, und nun wurden sie mit der Wirklichkeit dessen konfrontiert.
„Was ist euer Anliegen?“, fragte der Hexer mit finsterer Miene.
Lara sammelte ihre Gedanken und antwortete mit fester Stimme: „Wir suchen nach der Wahrheit über die Expedition der Vattg`ghern, nach den Artefakten und den Geheimnissen, die damit verbunden sind. Wir wollen wissen, was mit Valerian und dem Erbe der Greifenhexer geschehen ist.“
Der Hexer nickte langsam und sagte: „Ihr habt euch auf einen gefährlichen Weg begeben. Doch wenn euer Herz rein ist und euer Wille stark, werde ich euch helfen die Ereignisse ins rechte Licht zu rücken.“
Was es mit dem Hexer aus dem Portal und dem weiteren Verlauf der Geschichte der Greifenhexer auf sich hat, ist eine Geschichte für ein anderes Mal ….
Fotos von Calle Plantiko
Kaer y Seren
Auf den Steilklippen über dem Meere
An den tosenden Tiefen der See
An den Grenzen zu Kovir und Poviss,
In den Höhen von Eis und von Schnee
Dort erhebt sich seit uralten Zeiten
Eine steingraue Trutzburg und Wehr
Majestätischer Blick in die Weiten
Über Land und über das Meer.
Diese Burg, so erzählt die Legende,
Und man fragt sich, was liegt wohl verborgen
Auf den Klippen hoch über dem Meer?
Man erzählt sich von uralten Schätzen
Und dem Wissen vergangener Zeit
Bücher, Schriften und mehr soll behüten
Dieser Steinwall der Ewigkeit.
Wie lang sie dort oben schon thronte
Oder wer sie dereinst wohl bewohnte
Wer es war oder wo kam er her?
Dessen Name war Erland von Larvik
Von dem manche Geschichte erzählt.
Und ihm folgten getreu dreizehn Mannen,
Die den Greif sich als Zeichen erwählt.
Hier gegründet, geschützt und geborgen,
Wo manch einer sah nie mehr den Morgen,
Wurde anderer Knabe zum Mann
Die Gemeinschaft verbunden, verschworen,
Wie es nur unter Hexern kann sein.
Wurde jenen, die so oft verloren,
Diese Festung hier Zuflucht und Heim.
Und sie horteten Worte und Wissen,
Nie hat einer von ihnen zerrissen
Diesen Bund, der sie alle verband.
Ihre Burg trotzte Sturm, Eis und Kälte
Auf dem Turm oft ein Leuchtfeuer brennt
Menschen nannten sie Festung der Sterne,
Bei den Seidhe hieß sie Kaer y Seren.
Doch 1140, als Kovir und Poviss
Gen Redanien wollten sie ziehen
Und man setzt auf die Greifen zum Sieg.
Doch die Greifen, sie weigern sich standhaft
Ehren Hexerzunfts höchstes Gebot.
Nur für Macht und für Gier in den Tod.
Jahre geh‘n und ihr Anseh'n verblasste,
Sie, die einstmals geliebt, nun Verhasste
Einst so nah, jetzt so unsagbar fern.
Oh, ich hoffe, dass bald aus den Trümmern
Streckt die Flügel und spreizt sein Gefieder,
Hebt sich hoch in den Himmel empor.
Oh, ich hoffe, dass bald aus den Trümmern
Streckt die Flügel und spreizt sein Gefieder,
Hebt sich hoch in den Himmel empor.
2. Monstrumologischer Kongress
2. Monstrumologischer Kongress
02.-05.03.2023
Eintrag ins Tagebuch von Baron Konrad von Tannhauser, Ochotnik des Kruk Zakon, 3. Monat des Jahres 20 nO:
So, das geht ja gut los. Was ist nur mit der beschissenen Welt los…
Zuerst wird Valerian bei der Belagerung von dem Dirnenspross von einem Blutsauger gefangen, verschleppt und wohl irgendwo gefoltert, dann legen wir uns mit den Truppen des Konigs an und mussen uns im Anschluss ohne eine Spur von Valerian schleunigst verpissen.
Nella hatte ich gleich noch einen Raben mit dem groben Zusammenfassung der Lage geschickt, damit sie uber die aktuelle Lage in Kenntnis gesetzt ist. Danach hatten uns aufgeteilt. Wahrend die Anderen der Greifenschule und einige Freunde unterschiedlichste Wege einschlugen, um am Problem Valerian zu finden zu arbeiten, sind Logan, Eska und ich sind mit Saleha auf kurzestem Weg in ihre Heimat Miklagard, um dort ihre Leibwachterin Skoyy (eine Skelligerin) aufzugabeln und die Zeit bis zum monstrumologischen Kongress weiterzureisen, zu dem wir eigentlich mit Valerian wollten. Der Trottel… Wie konnte sich der alte Depp nur von diesem verdammten Blutsauger in die Falle locken lassen. Ich wird wahnsinnig vor Sorge um ihn…
Außerdem hat uns ein ehemaliger Hexer namens Aguire begleitet, der wohl mit Atheris und Mei einen Pakt abgeschlossen hat, bei der Suche nach Valerian zu helfen. Er schein ganz in Ordnung zu sein. Viel mit unterhalten ist allerdings nicht, da der arme Kerl von einem Fluch befallen ist, der ihn verstummen hat lassen. Was es genau benötigt wird, um ihn wieder sprechen zu lassen, entzieh sich jedoch meinem Wissen.
Eska und Logan wurden von den unterschiedlichsten Angestellten und Bekannten Salehas richtig durch die Mangel gedreht. Mit Logan habe ich ein paar ernste, jedoch beherzte Worte gesprochen, ich glaube einige der Flausen sind aus seinem Kopf und er wird langsam erwachsen und erkennt den Ernst der Lage.
Als wir nach einiger Zeit zum Kongress aufbrachen, blieb Logan sogar zurück, um weiter zu trainieren. Ha – Valerians Schicksal hat zumindest hier was gutes bewirkt, so scheint mir…
Nur wenige hundert Meter vor unserer Ankunft auf dem Kongress stieß dann auch Nella zu uns und wir trafen auf dem Gutshof, in dem der Kongress abgehalten wurde ein.
Wie sich herausstellen sollte, waren einige bekannte, aber auch viele unbekannte Gesichter dort. Ich hatte gehofft, noch mehr Verbundete und Freunde Valerians zu finden und sie fur die Suche nach ihm zu gewinnen.
Eine große Gruppe dort waren Timerier, welche mit ihrer ablehnenden Haltung jeglicher anderer Volker als Menschen beim Veranstalter auf offene Ohren stiessen und gleich einmal fur Zundstoff sorgten. Tatsachlich traf ich aber auch eine alte Freundin (auch wenn ich sie niemals als „alt“ bezeichnen wurde). Odett Mariell von Falkenstein eine Hofdame aus Galadorn, welche mir zusammen mit ihrer Begleitung Saraja Merin ihre Unterstutzung zusagte.
Außerdem konnte ich Kontakte zum Herrscherhaus von Rothenhain knupfen. Dort ist die Einstellung zwar auch sehr… „puritanisch“, was die unterschiedlichen Rassen angeht, aber ich glaube in den Gesprachen und den Vortragen wurde der Grafentochter Jorinde von Bluetenthal klar, dass man etwas uber den Tellerrand schauen muss, um in diesen Welten gut zurecht zu kommen…
Die Vorlesungen waren lehrreich bis zu… verwirrend und belustigend zugleich.
So hatte doch ein Magier (der selbst behauptete, einmal von einem Damonen besessen gewesen zu sein) einen Vortrag uber die Einteilung und Berechnung von Bedrohungspotentialen unterschiedlicher Gegnern gehalten.
Ich bin mir bis heute nicht sicher, ob er grenzgenial oder -debil ist… Womoglich beides zusammen. Ich bin irgendwann ausgestiegen, als mehr Buchstaben als Zahlen an der Tafel standen. Ein Spinner.
Laut irgendeinem Großmeister namens Fibunatch hatte der Irre eine Tabelle mit 600 (!!!!) Gegnern und ihrem Herausforderungsgrad erstellt und an einem alltäglichen Beispiel eine Rechenaufgabe mit uns gelost.
„Wenn ein Priester auf einem Ball mit Adeligen ist und hier ein Stegosaurus angreift, wieviel Adelige müssen den Priester unterstutzen, damit sie den Stegosaurus besiegen konnen?“
Die Antwort war 1 Priester, 14 Adelige und 1 Pony …
Hat man da noch Fragen? Naturlich nicht, sonst hort der Typ ja nie auf…
Aber irgendwie haben es die meisten Teilnehmer dann doch zumindest das Ergebnis verstanden.
Unerwarteter Weise war noch eine Soldnerin namens Irmel Rothaupt vor Ort, die einen Vortrag uber Werwolfe halten wollte. Kurzer Hand kombinierten wir Ihren Vortrag mit meinem uber Wer- und Gajawolfen und er wurde recht gut angenommen.
Außerdem war noch ein weiterer Hexer namens Ruven da.
Er uberzeugte hauptsachlich mit seiner Unfahigkeit, die sich wohl in seiner Alkohol- und oder Drogensucht begrundete. Er ließ eine Mittagserscheinung in einen Bannkreis zu Studienzwecken frei, was naturlich schief lief.
Danach gab es eine Verhandlung und es hatte somit auch noch etwas Gutes, weil danach gleich eine Diskussion uber die Statuten des Kongresses und seiner Wirkung nach außen losbrach, was darin mundete, daß ein Symposium stattfand und die eben angesprochenen Statuten niedergeschrieben wurden. Zwar nur als Entwurfe, aber zumindest ein Anfang.
Den Abschluss an den Vorlesungen machten 2 Drachenjager, welche sehr gutes Anschauungsmaterial dabei hatten und interessante Fakten uber diese Kreaturen zum Besten gaben.
Zu guter Letzt bin ich mir nach meiner Abreise sicher, daß diese Veranstaltung zu einem Pflichttermin fur mich wird, da nicht nur interessante Lehren vermittelt, sondern auch wertvolle Kontakte geknupft werden konnen. Ich hoffe, daß uns eventuell die neuen Kontakte vielleicht helfen konnen, mit Valerian weiterzukommen. Jetzt mussich erst einmal auf den Ball der Atteroner um da mit ein paar Leuten zu sprechen. Eventuell helfen mir meine alten Kontakte in Mitraspera weiter…
Alle Fotos sind unter CC BY-NC-ND 4.0 Lizenz veröffentlicht. © Constantin Hirsch/Förderkreis innovatives Spiel e.V
Link zum 3. Monstrumologischen Kongress:
https://fis-ev.de/veranstaltung/3-monstrumologischer-kongress/
Ritteressen Uffenheim
Ritteressen Uffenheim
14.01.2023
Ritteressen Uffenheim
von Matthias
15. Jänner, letzter Yulemond
Das Essen gestern war sehr schön. Es waren Konrad, Nella, Mei, Luisa und ich dabei. Wir tauschten Geschichten über unsere Vergangenheit und zu meiner persönlichen Verbundenheit zu Lan Exeter aus. Es hängen viele wunderschöne Erinnerungen an diesem Ort, in dem ich sechs Jahre meiner Kindheit verbracht habe. Der Laden hat sich von einer Spelunke mittleren Niveaus zu einer ansehnlichen Brasserie gemausert. Zehn Gänge gab es im Tagesmenü, und die meisten haben ab dem sechsten Gang schon fast kapitulieren müssen.
Die Gespräche waren abwechslungsreich. Wir hatten endlich etwas Zeit, einige Geschichten, Anekdoten, aber auch Geheimnisse unserer Vergangenheit auszutauschen. Vor allem Konrads Geschichte hat mich schwer getroffen: Wir haben ihm Hilfe bei der Rettung seines Freundes zugesagt, so wie es in unserer Macht steht. Außerdem freue ich mich sehr für Luisa und Konrad als Paar. Ich denke, sie geben ein hervorragendes Duett ab, und passen sehr gut zueinander. Ich gönne Ihnen ihr Glück sehr. Sehr schön war es auch, dass Mei es rechtzeitig geschafft hat, von den Skelliger Inseln ihren Fuchsschwanzpopo hier rüberzubewegen. Konrad und ich könnten ja schwören, dass da mal irgendwann etwas mit diesem Graf Piotr aus Orgulistan laufen könnte… Mei bestreitet es natürlich – aber Zauberinnen sind ja bekannt für glaubwürdige Dementis und Spielchen. Sogar meine liebe kleine Mei.
Außerdem kam ich auf den Traum zu sprechen, den mir Carduin einst, als ich mit Volmar und Charlotte in Lan Exeter reiste, via Oneiromantie geschenkt hatte: Die Geschichte mit dem sinkenden Boot, und dem Gesicht Konrads, das sich in meinem gespiegelt hat. Vielleicht sollten wir ja doch Malvas Angebot annehmen, unser Blut zu untersuchen? Dennoch bleibe ich dabei: Nur, wenn Malva Konrad einweiht.
Nebel und Schatten im Pontartal 2
Nebel und Schatten im Pontartal 2
16.12 - 18.12.2022
Anschluss ans Gefolge (Nebel und Schatten im Pontartal 2)
von Doris Hain
Es ist kalt, es ist Nacht, mein Pferd hat sich was in den Huf eingetreten und ich bin immer noch nicht
am Hof der Gräfin Agathe von Tannengrund, irgendwo in Aedrin, wo angeblich Chevalier Aramis du
Lacs momentaner Aufenthaltsort sein soll. Oh liebste Herrin, lass es wahr sein, dass ich ihn endlich
finde, ich bin es leid durch die Kälte zu stapfen.
Ich weiß nicht wie lange ich in der Finsternis dem Weg folgte bis ich bei der nächsten Weggabelung
auf eine äußerst seltsame Gruppe gestoßen bin, ein paar Menschen, ein Zwerg und ein Hexer mit
Lehrling, die von der Gräfin geladen waren. Zusammen gingen wir das letzte Stückchen, das Gehöft
war schon zu sehen und die Erscheinung auch. Sie tauchte so plötzlich aus dem nichts auf,
schimmernd und tanzend, grauslich und faszinierend zu gleich und dann war sie auch schon wieder
verschwunden. Zurück blieb die eiskalte Leiche eines einsamen Zwerges, der anscheinend vor uns auf
dem Weg zur Gräfin war. Ich habe seiner Seele den Weg ins Jenseits gezeigt, damit er nicht auch zu
einer solch ruhelosen Gestalt wird, um das Begräbnis müssen sich dann andere kümmern.
Kurz darauf umschloss uns die Wärme des Landsitzes der Gräfin. Doch sie verwehrten uns zunächst
den Zugang zur Gaststube, waren doch schon so viele geladene Gäste anwesend. Wie leid ich es bin
mir die Füße in den Bauch zu stehen. Endlich ließen sie die verbleibenden Gäste ein und auch die
Ungeladenen durften Platz an der Tafel nehmen, na immerhin zählt hier die Gastfreundschaft. Im
Stall zu schlafen wäre noch das i- Tüpfelchen meiner verdammten Reise gewesen.
Die Gräfin schien Verhandlungen mit den unterschiedlichen Kriegsparteien halten zu wollen, es
waren bereits Redanier und Temerier anwesend und dann war da noch jemand zur Rechten der
Gräfin am Kopf der Tafel, die Beschreibung passte. Chevalier Aramis du Lac, endlich hab ich ihn
gefunden. Da anscheinend die Verhandlungen noch nicht begonnen hatten und auch noch nicht alle
Parteien anwesend waren ging ich nach vorne und stellte mich kurz vor. Nachdem ich mich wieder
gesetzt hatte, dauerte es nicht lange und zwei Nilfgaarder kamen lautstark polternd zur Tür herein.
Welch ungehobelte Klotze, ich will auch nicht hier in der Pampa sein, aber deswegen meinen Unmut
lautstark kundgeben, da mangelt es an einfach grundlegend an Manieren. Kurz darauf kam noch ein
Aedrin Hauptmann, Friedegar von Guleta, reingepoltert und hat wiederum seinen Unmut kund getan,
also Manieren haben die alle nicht.
Als sich die Wogen geglättet haben, wurde ein einfaches Mahl aufgetragen, was vorne geredet wurde,
konnte ich am Ende der Tafel nicht verstehen. Ich unterhielt mich derweil mit dem Novigrader Zwerg
Krätze, den ich an der Weggabelung getroffen habe, kein unangenehmer Kerl, auch wenn er von
zweifelhafter Herkunft zu sein scheint. Bis zu dem Moment, als einer der Nilfgaarder Abgesandten
tot vom Stuhl fiel. Vergiftet, durch eins der Getränke, durch welches Gift genau und warum,
konnten wir nicht herausfinden. Der zweite Nilfgaarder verließ brüllend und tobend das Anwesen,
zurück blieb Verunsicherung und Verwirrung. Der restliche Abend verlief hauptsächlich mit
Befragungen der Bediensteten und Suche nach Gründen, bis keiner mehr so recht weiter wusste. In
der Zwischenzeit konnte ich mich mit Aramis und seinem Gefolge, Mene, Pierre und Jaques, bekannt
machen. Endlich hab ich mein erstes Ziel erreicht.
Die Nacht verging, die Unterkunft war nicht luxuriös, aber angenehm warm.
Aramis, der momentan in den Diensten der Gräfin stand, die ihn gebeten hatte sie bei der
Verhandlung zu unterstützen und sie zu schützen, musste wohl noch länger hier bleiben, bis der
Mord aufgeklärt war. Könnte schlimmere Orte geben, wenigstens ist es warm und halbwegs sauber.
Die Hexer wollten sich um das Erscheinungsproblem kümmern und die Reisenden, die aus der
entgegengesetzten Richtung angereist sind wie ich, haben sehr nah am Hof einen Altar des
Wolfspinnenkultes gefunden. Soweit ich das verstanden habe, ist das ein Zirkel von hiesigen Hexen,
die sich gerne den Gedanken der Reisenden bemächtigen, jetzt wundert es mich auch nicht mehr,
dass ich einen seltsamen Traum hatte, als ich diesen Landstrich betrat. Ein widerlicher Ort der Altar,
die dunkle Magie ist stark zu spüren, der Boden ist blutgetränkt von den Ritualopfern und es scheint
mir als würde man immer beobachtet werden, sobald man sich dem Altar nähert. Da war ich mir mit
dem Priester der Flammenrose einig, der pervertierte Grund musste gereinigt werden. Wir wollten
das zur Abenddämmerung erledigen, also der Flammenrosenpriester wollte das, wahrscheinlich wäre
es besser gewesen das gleich zu erledigen, vor allem nachdem schon gemutmaßt wurde, dass die
Gräfin und ihre Bediensteten irgendwie in dem Kult mit involviert waren. Aber wir hatten keine
Beweise, seltsam war das Verhalten der einen Dienerin, die seit zwei Jahren hier war, nachdem ihre
Reisegruppe komplett ausgelöscht wurde und ihr Gedächtnis auch. Es herrschte auf jeden Fall eine
seltsame Stimmung, wir vermuteten, dass der eine Nilfgaarder Verstärkung holen wollte, die Gräfin
oder ihre Haushofmeisterin direkt Zugang zum Kult hatte und wir hatten keine Ahnung warum der
Mord geschehen ist, nur reine Spekulationen. Und dann war da auch noch die verschwundene
Jägerin, die wir suchen wollten, weil uns eine der Bediensteten darum bat. Nachdem Aramis der
Gräfin Schutz zugesichert hatte, hatten wir eh nicht viel zu tun, zumindest nicht am ersten Teil des
Tages. Die Hexer kümmerten sich um die Nachterscheinung. Eine verfluchte Seele einer Frau, die
einen Tag vor der Hochzeitsnacht bemerkte, dass ihr Liebster untreu war und darauf hin alle drei
Beteiligten ermordet aufgefunden wurden. Wir mussten eine Kette finden, die sie von ihrem Liebsten
geschenkt bekommen hatte, wir hielten Ausschau, während wir nach der Jägerin suchten, fanden
diese aber nicht, sondern nur eine Gruppe von Wegelagerern, die ganz schön aggressiv waren. Wir
konnten sie ohne eigene Verluste beseitigen.
Eine weitere Gruppe der Anwesenden Gäste wollten das Land der Gräfin vermessen um
Nachbarschaftsstreitigkeiten vorzubeugen, diese trafen auf Ertrunkene. Ganz schön was los in
diesem Teil des Landes.
Währenddessen plante die Gräfin schon das Gehöft zu verlassen um auf ihren Sommersitz zu gehen,
weil sie befürchtete, dass die Nilfgaarder hier einfallen werden. Dann tauchte die Jägerin wieder auf,
die uns erzählte, dass irgendwer ihre Hasenfallen geleert hatte und sie weiter weg musste um Beute
zu machen. Ich werde den Verdacht nicht los, dass wir irgendwas Entscheidendes übersehen haben.
Bis wir mit den Vorbereitungen, Nachforschungen und Suchen so weit waren, begann es zu dämmern
und die gesamte Gesellschaft machte sich auf den Weg um den Altar der Wolfsspinne zu zerstören.
Ich segnete unsere Waffen mit dem heiligen Wasser der Herrin und bat darum unseren Geist frei von
den Einflüssen der Hexe zu halten. Die Flammenrose entzündete ihr Feuer.
Wir erwarteten auf massive Gegenwehr der Hexe zu stoßen, aber das einzige was geschah, war, dass
sie sich zeigte um ihren Altar mittels Schutzschild zu schützen, sie provozierte und beleidigte uns,
zwang uns auf die Knie, aber wir blieben standhaft. Dann verschwand sie. Ich brach den Schutzschild
mit der Macht der Herrin und der Priester der Flammenrose übergab den unheiligen Altar den
Flammen. Die Macht der Hexe löste sich hier. Im Nachhinein war es zu einfach, ich habe ein ungutes
Gefühl.
Wir kehrten zurück um uns zu wärmen und zu stärken. Die Nacht war bereits angebrochen. Lange
saßen wir nicht in der Gaststube und konnten ratschlagen, denn dann kamen die ersten Nilfgaarder
und forderten die Auslieferung der Gräfin, Aramis stellte sich ihnen entgegen und behaarte darauf,
dass dem Mordfall nachgegangen werde und die Gräfin unter seinem Schutz stehe, im Namen
Toussaints. Sie akzeptierten es nicht und griffen sogar an. Sie waren gleich erledigt, einfache
Soldaten, aber Unruhe machte sich breit. Die Nilfgaarder waren zu nahe und äußerst erzürnt. Ihr
plumpes, aggressives Vorgehen irritiert mich aber immer noch. Später nutzte die Gräfin die Gunst der
Stunde und floh, mitsamt ihrer Haushälterin, ohne uns Bescheid zu geben und ein zweiter
unnachgiebiger Trupp der Nilfgaarder kam an. Verhandlungen zwecklos. Wie kann man nur so stur
sein oder überheblich… Irgendwie erschien es als wären wir komplett machtlos. Wir saßen in der
Falle, auf der einen Seite das Nilfgaarder Heer, dass auf dem Weg hierher war, vielleicht noch 5
Wegstunden, später kamen dann noch Flüchtlinge angerannt und haben es uns berichtet, auf der
anderen Seite die eiskalte Nacht. Wir hatten die Möglichkeit zu fliehen und Verluste aufgrund
mangelnder Winterausrüstung hin zu nehmen oder uns den Nilfgaarder zu stellen, überrannt zu
werden, vielleicht in den Flammen des brennenden Gehöftes grausam umzukommen. Keine
großartigen Aussichten. Ich plädierte dafür zu fliehen, es liegt keine Weisheit darin sich einer
Übermacht zu stellen und einen unrühmlichen Tod zu sterben, Zivilisten damit in den Tod zu reißen,
die Frauen darunter noch einem schlimmeren Schicksal zu überlassen. Doch die Angestellten und
Einheimischen weigerten sich zu gehen, wohin sollten sie denn, sind sie doch dann auch nicht mehr
als ungebetene Fremde in der Ferne.
Nun will ich von einer Heldentat berichten, die nichts mit glorreichen Kämpfen gegen
übermenschliche Kräfte und widerliche Kreaturen zu tun hat, die nicht direkt mit Ruhm und
Tapferkeit zu tun hat, wie schillernden Helden aus den Geschichten sind. Es ist eine Heldentat, die
Mitgefühl und Großzügigkeit widerspiegelt, zwei Tugenden der Herrin vom See, die des öfteren
unter den Tisch gekehrt werden.
Aramis hörte sich das Für und Wider der Situation an, die Wünsche der Bediensteten, das Bedenken
der anderen Gäste und fasste einen Entschluss. Zu fliehen würde für den ein oder anderen den Tod
durch erfrieren bedeuten, Heimatlosigkeit und Elend. Zu bleiben könnte aber das Ende von allen
sein, doch sind wir aus Toussaint und Aramis ein Chevalier, einen winzigen Hoffnungsfunken gab es
und diesen nutzte er um die Anwesenden vor Elend zu schützen. Er schickte Mene, Pierre und den
Barden Jan zum Nilfgaarder Lager. Sie sollen den Kommandierenden berichten, dass die Grafschaft
nun ein Protektorat von Aramis du Lac ist und es nicht weiter nötig ist Truppen hierher zu entsenden.
Das Warten war furchtbar, erst tief in der Nacht kamen unsere Boten zurück und brachten
Erleichterung. Aramis hatte es geschafft, er hat durch sein Handeln den Einfall der Nilfgaardischen
Truppen gestoppt, vorerst zumindest, aber im Moment waren wir alle sicher, was danach kommen
wird, wird Politik sein.
Noch kurz um meinen Bericht zu Ende zu bringen, die Nachterscheinung war auch noch nicht erlöst
und diese Heldentat geht schließlich an unseren Barden Pierre, der sich bereit erklärte mit der
verdammten Seele zu tanzen und sie um Verzeihung im Namen ihres ehemaligen Bräutigams zu
bitten, ihr ihre Kette wiederzugeben. Pierre schaffte es, ohne die Hexer, die Erscheinung verblasste
und verschwand.
Jetzt heißt es abwarten, bevor wir weiter ziehen und das Problem mit der Hexe ist auch noch nicht
gelöst. Viel zu viele Fragen sind noch offen.
Fotos von Calle Plantiko
Greifengewanderung 5
Greifengewanderung 5
Wenn Runa schreiben könnte, würde sie Folgendes in ihrem Tagebuch zum Tag des Treffens mit weiteren Greifen auf dem Weg Richtung Kovir und Poviss über den Landweg (warum eigentlich nicht per Schiff????) schreiben:
„Valerian meinte wir würden uns mit weiteren seiner Freunde nördlich von Hengsfors treffen, so sind wir auf den Weg gegangen mit Eska. Und tatsächlich haben wir Raaga (vor ihm habe ich etwas angst immer noch), Heskor (isst bewusst giftige Pilze, der ist auch Komisch), Atheris (seit wann tragen Hexer eigentlich die Farben von den Schwarzen?) und Konrad (kommt aus Ländern, die ich nicht kenne, die klingen auch nicht so, als würde man da gut drinnen Leben) getroffen.
Nach einer kurzen Vorstellungsrunde für mich, da sich die anderen alle kannten, kam es sogar zu einer Entschuldigung von Raaga an mich. So richtig mag ich ihn dennoch nicht. So sind wir als Trupp weitergezogen Richtung Greyden, noch nie gehört, wohl weil es nicht am Meer ist. Auf dem Reisen wurden viele Themen angesprochen, unter anderem auch hat Konrad angeboten das Valerian eine Hexer Schule auf seinen Länderreihen gründe, da er dort eine Burg übernehmen könnte. Wieso kann der Mann einfach Burgen versprechen? Er sah nicht aus wie ein Reicher Jarl mit großen Länderreihen.
Bei einer kurzen Rast wurde von Atheris und Konrad freundschaftlich die Waffen gekreuzt. Das sah von beiden sehr gekonnt aus. Ich trag meine Axt und Messer ja nur als Werkzeug mit und mit meinem Bogen wollte ich nicht auf jemanden schießen. Eska musste zur Strafe laufen gehen, warum habe ich vergessen.
Nach der Rast sind wir weiter in Richtung Bergausläufer gegangen. Wir habe noch eine Hütte gefunden mit seltsamen Zeichen drauf. Nach kurzen Untersuchen wurde entschieden, dass es keinen Auftrag für die Hexer gibt´, somit ziehen wir weiter. Ich hatte auf unseren Wegen darauf hingewiesen, dass es Gerüchte gibt, das es in dieser Gegend Aussätzige gibt. Aber wer hört schon auf die kleine Runa.“
Da aber Runa nicht schreiben kann, bleiben diese Taten in Jedermanns Erinnerung stehen.