Leuenhall - Klerikales Konzil
Leuenhall - Klerikales Konzil
Konzil am Güldenwall 7-9.12.2018 Am 7. Tag des Kaldemondes erreichte eine Delegation der Greifenschule bestehend aus Nella, Vertigo, Atheris und Sieghart unter der Führung von Großmeister Valerian den Gutshof am Güldenwall in der Leuenmark. Im Auftrag von Arn vom Schneegrunde, Großmeister der Arkanen Künste, in der Gnade von Aramus Ratsherr der Leuenmark, Leiter der arkanen Akademie Leuenhall in der Leuenmark, sollten die Greifen das klerikale Konzil vor möglichen sphärischen Vorkommnissen absichern. Zum Empfang gab es ein hervorragendes Abendmahl, zu dem die Gefährten aus Kaer Iwhaell geladen waren. Bei der anschließenden Debatte der Kleriker und Magier zogen sich die Hexer in die angrenzende Bibliothek zurück, um sich ein Bild der aktuellen Lage zu verschaffen. Zuletzt waren die Mitglieder der Greifenschule vor ein paar Jahren hier gewesen, um den Gutshof gegen eine Gruppierung von Kultisten zu verteidigen. Schon damals stießen sie auf Spuren von Blutkappen, die zur Gattung der Feenwesen gehören und die sich in der Gegend niedergelassen hatten. Aufgrund der damaligen Vorkommnisse verlieb ihnen damals jedoch keine Zeit für die Jagd auf diese Wesen. Valerian wollte dieses Versäumnis unbedingt nachholen und lies in der Bibliothek nach Wegen recherchieren, wie diesen Feenwesen zu Leibe gerückt werden konnte. Während einer der Debattierpausen vertiefte Atheris sein theologisches Wissen über Elia, die Mutter allen Lebens mit einer der anwesenden Priesterinnen, Vertigo war darüber nicht sonderlich amüsiert, da er sich gerne der Exkursion angeschlossen hätte. Woher sollte aber ein ehemaliger Nilfgaarder Offizier ahnen, dass ein Redanier sich für etwas Anderes als Feuer interessieren könnte. Unabhängig von dieser Nebensächlichkeit wurde es ernst, als der Geist der ehemaligen Gutsherrin und ihres dämonisch-korrumpiert geborenen Kindes auf dem Innenhof aus dem Nichts erschien. Die anwesenden Kleriker und Magier vollzogen ein groß angelegtes Ritual um die beiden Geister zu befreien. Valerian und Atheris sicherten das Ritual ab, mussten aber nicht eingreifen, da das Ritual mit einigen Begleiterscheinungen im Großen und Ganzen funktionierte. Außerdem stieß die Gruppe bei einer ihrer Patrouillen auf einen geschändeten und ausgeraubten Götterschrein. Es handelte sich hierbei allerdings nicht wie bereits befürchtet um das Vergehen von Kultisten, sondern um eine kleine Gruppe von einfachen Banditen, die hierfür verantwortlich gewesen waren. Mit der Hilfe eines Waldschrates konnten kurze Zeit später die Banditen identifiziert werden. Valerian und Vertigo schafften es auf friedlichen Wege, die Räuber zu überzeugen, ihnen zum Gutshof zu folgen. Dort wurden Sie der örtlichen Gerichtsbarkeit übergeben, was zu einem Streit zwischen Valerian und Vertigo führte, dieser hätte die Verbrecher lieber laufen lassen, da er ihnen sein Wort gegeben hatte, dass ihnen nichts Zustoße. Valerian und Atheris machten sich kurze Zeit später daran ein Waffen-Öl gegen die Blutkappen herzustellen, das Rezept hierfür hatten sie in der Bibliothek des Hofes gefunden. Gut vorbereitet machten sich die beiden Hexer mit einigen Freunden als Unterstützung auf die Jagd. Nach einigen Stunden in den Wäldern rund um den Gutshof fanden sie die Höhle der Blutkappen und konnten in einem kurzen aber intensiven Gefecht die Blutkappen und deren Nest vernichten. Die Kopfgelder, die Valerian für die Feenwesen einstreichen konnte, waren reichlich und würden helfen, die Greifenakademie nach der redanischen Belagerung wieder aufzubauen. Nach dem Konzil machten sich die Greifen auf den Heimweg nach Kaer Iwhaell und somit in die wohlverdiente Winterpause. Valerian wollte die Zeit sinnvoll Nutzen und seine Schüler auf die kommende Jagdsaison vorzubereiten.
Griffin Tales 1 - Reine Kopfsache
Griffin Tales 1 - Reine Kopfsache
Fotograf: Ein netter NSC
„Nichts ist so sicher wie der Tod und die Wahrheit des Wahnsinnigen.“ In der Nacht des Blutmondes sollte es entschieden werden. Wim, der jahrelang als Gefäß des wahnsinnigen Blutmagiers Isador fungierte, sollte von seiner Last befreit werden. Dazu tauchte ein geheimnisvoller Magier namens Veritas auf, der ein Ritual vorstellte, den magischen Psyingress, mit dem man in den Geist Wims eintauchen und Isador dort besiegen könnte, wo er keine Blutmagie wirken kann. Der Plan klang gut, und noch als die Hexer und Magier am Anfang der Ritualvorbereitung standen, stürmte ein Dschinn, ein mächtiger Luftelementar die Greifenfestung. Mit vereinter Kraft und Verletzten, konnte der Genius besiegt werden und seine Geniusessenz als magischer Kraftspeicher für das Ritual genutzt werden. Viktor, Egon, Luisa Royov und Veritas über- und bewachten das Ritual, während Nella, Mei, Raaga, Valerian, Heskor, Logan, Vertigo und Konrad von Tannhauser in Wims Verstand eintauchten. Sie rissen die Barriere zu Isadors Gefängnis in Wims Geist ein und befreiten so Isador, der sich zuerst Wims Verstand komplett bemächtigte. Zu mächtig, um Wim zu retten, wollten die acht Freunde erst in Isadors ehemaligen Gedankengefängnis nach einer Waffe gegen ihn suchen. Diese Reise führte durch Erinnerungen Wims, durch seinen Magen, sein Gehör aber auch zu Erinnerungen Isadors, Visionen und Emotionen. Es klingelten die Alarmglocken der Retter – vielfach. Denn sie versuchten viel um Isador von innen heraus zu schwächen, ohne oftmals zu wissen, ob ihr Handeln nun nützt oder schadet. Ohne Zeitgefühl, und nach einer gefühlten Ewigkeit, standen Sie in Wims Geist Isador gegenüber. Jeder Versuch eines ausgefeilten Kampfplanes scheiterte von vornherein. Isador fegte die Helden hinweg – Quasi. Denn er konnte sie nicht in Wims Verstand tatsächlich töten. So konnten Nella und Valerian zuletzte Isador in ein Zwiegespräch verwickeln, bei dem Isador offenbarte, dass er von Anfang an mit Veritas paktierte, und Veritas Schüler Isador als vorläufiger Wirtskörper dienen würde. Die Versuche von Veritas, die Helden beim Ritual in der realen Welt zu töten, konnten zum Glück verhindert werden von den Lehrlingen Viktor und Egon – aber Veritas und der neue Isador konnten entkommen. So konnte nun endlich das beginnen, was Valerian und seine Freunde am liebsten und am besten tun: Sie jagen Monster. Und dieses, steht nun ganz oben auf der Liste.
Greifengewanderung 2
Greifengewanderung 2
Heskor lädt geheimnisvoll seine vertrauten Greifen zu einem Spaziergang ein, und eröffnet Vertigo und Valerian im Vertrauen, dass er beunruhigende Nachrichten aus seinem Netzwerk erhält. Eine Bedrohung für die Greifen soll sich bereit machen zum Sprung… außerdem hat Valerian es geschafft, den jungen Begleiter Vertigos für eine Hexerausbildung zu begeistern – entgegen Vertigos werter Meinung versteht sich.
Ylodern 2 - Schattenhandel
Ylodern 2 - Schattenhandel
Obgleich es mit der Zuhilfenahme von Abkürzungen in der Vergangenheit nicht wirklich funktionierte, wagte das Trio Mei, Valerian und Heskor einen erneuten Versuch – und dieser schlug erwartungsgemäß erneut fehl. Unsere drei Protagonisten trafen sich im Hafen nahe Ledhe. Da sie das Löschen der Ladung und das dazugehörende übliche Prozedere abwarten mussten, entschied man sich für einen ruhigen Ausflug in das Landesinnere, um etwas auszuspannen. Das Portal, das Mei in der Hafenstadt öffnete, unter scharfen Protesten von Heskor, trug das Trio Infernale nicht in die Nähe einer ruhigen Lichtung, um die Gegend ein wenig zu bewundern, sondern in die Nähe einer Siedlung, in der offenkundig drei Häuser um die Gunst des Kaiserhauses buhlten. Intrigen, Lügen, Schuldzuweisungen… gepaart von einer unruhigen Natur, die ein uraltes Wesen in sich barg, das besser nicht aufgeweckt werden sollte. Beste Voraussetzungen, um die Füße in die Hände zu nehmen. Jedoch: Da es bereits spät war, suchte man, zusammen mit einer Gruppe Anreisender, besagte Siedlung auf. Um einen adäquaten Schlafplatz zu erlangen, musste man einem der drei hiesigen Häuser Hilfe zugestehen. Sie entschieden sich für das Sammeln von Wissen… und so nahm das Schicksal seinen Lauf. Ein Überfall auf einem lokalen Legaten setzte dem Wirrwarr die Krone auf. Während sich Valerian und Mei daran machten, mit rollenden Augen diese intrigenlastige Gesellschaft auch nur ansatzweise zu verstehen, erlangte Heskor ein interessantes alchemistisches Rezept, an dem er, zusammen mit Mei, einige Zeit brüten sollte… der Verfasser schien ein Liebhaber kryptischer Schriften zu sein. Als ob das aber nicht genug wäre, erlangte Heskor eine niederschmetternde Nachricht aus seiner Heimat: All sein Vermögen, sein Besitz, sein Anwesen… weg! Gepfändet! Und von der Steuerfahndung womöglich gesucht… er besaß „nur“ noch das, was er an und bei sich trug, was für einen normalen Bürger und dessen Familie zwei verdammte Leben reichen würde. Auch das „Netzwerk“ trennte sich hiermit von ihm, da er nun zu „heiß“ wurde. Es gab für Heskor in Zukunft viel zu tun… Ob des Überfalls wurde nun das „Versprechen des Atli“ festgelegt. Ein Ritual, das jedwede, schriftliche, Anschuldigung als richtig oder falsch deklarierte. Unfehlbar! Was später aber durch eine Lapalie unterbrochen wurde. Unser Trio ließ dies die restliche Gesellschaft erledigen und kümmerte sich um Erscheinungen, welche die Natur in Unruhe brachten. Geister und deren Bitten und Klagen? Klar! Zu guter Letzt konnte Valerian auch den „freundlichen“ Gelehrten durchschauen, der das Trio anheuerte, um Zutaten für das benannte Rezept zu finden. Das Rezept unterstützte allerdings höchst zweifelhafte und unlautere Maßnahmen gegenüber magisch Begabten. Das war das erste Mal, dass Valerian einen bestehenden Handel abbrach. Aber man half dem Gelehrten wenigstens, eine Geisteressenz zu besorgen. Der Hexer der „Schule der gepanzerten Kröte“, der sich Valerian vorstellte, wurde von Valerian der Hochstapelei verdächtigt, da sich keine Anzeichen eines Hexers bei ihm äußerlich zeigten… aber für diese Enttarnung blieb keine Zeit – es gab nämlich genug zu tun: Neben all dem, stand irgendwann das Haus der Studentenschaft, in dem unser Trio wohnte, nach Brandschatzung in Flammen. Valerian ging, von einem Wasserblasenzauber Mei’s geschützt hinein um die beiden Studentinnen zu retten. Alles in allem schlug aus diesem Abenteuer wider Willen Valerian sein Gewinn: Ihm wurde ein Schriftstück ausgehändigt, in dem er auf dem Universitätsgelände des Landes Getränke in den Tavernen zu sich nehmen durfte… auf Kosten des Dekans. Na dann Prost!
Monstrumologischer Kongress
Monstrumologischer Kongress
Fotograf: Sandra Baumann
Valerian reiste nach Bogenwald zur Belagerung mit einem kleinen Umweg: Er war geladen als Referent am Monstrumologischen Kongress. Ein ganz normaler Kongress: Fachsimpeleien und plötzlich Gezeter – Monster im Keller! Rätselhaft, wie die exakt reinkamen, aber wenigstens wurde es mit einigen Anläufen bereinigt. Neben fachlichen und persönlichen Disputen: Valerian hatte das große Vergnügen die Alchemistin Saleha Bint Nour Bint Heema Bint Sarah al’Hakima und deren Cousine und Magierin Eiwa AlRazina kennenzulernen – und diese Begegnung steht unter einem besonderen Stern und sollte Pläne ins Rollen bringen, die die Welt der Hexer für immer verändern wird… die negative Seite des Kongresses war der Vortrag des Feensammlers Lysander: Vor lachendem Publikum folterte er ein Feenwesen – ohne wissenschaftlichem Nutzen. Das war zuviel für Valerian. Nur das Gastrecht verhinderte ein zweites Blaviken auf dem Fachkongress. Valerian forderte daraufhin mit einigen anderen einen moralischen Kodex für die Mitglieder des Kongresses. Bewogen von Saleha und Eiwa, für einen solchen Kodex zu kämpfen, entschied sich der alte Hexer dafür vorerst in der Vereinigung zu bleiben, um dort für eine Bewegung für Wissenschaft mit Grenzen zu sorgen. Danke an Sandra Baumann für die Fotos https://www.facebook.com/Lichtlux
Bogenwald - Die Herrschaft des Wolfs
Bogenwald - Die Herrschaft des Wolfs
Fotograf: Del-Ink / Fotografie
Das Dorf Bogenwald auf der Insel Siofra wurde von Orks eingenommen. Da einige der Verbündeten im Kampf gegen den Kreuzzug des ewigen Feuers gegen Kaer Iwhaell aus diesem Dorf stammten, stimmte Valerian einer Sache zu, die so gar nicht seiner Anschauung über die Hexerschule der Greifen entspricht: Er befahl die Mobilmachung. Am 22. Blathe sammelte Valerian einige Anhänger und Freunde der Greifenschule um sich, um das Dorf mit den Belagerern einzunehmen. Mit dabei waren der Soldat Ruben Grey, Freifrau Katharina von Schwan, der Löwenhexer Vladim mit seiner Begleiterin und Heilerin Sunya und die Zwergenschamanin Salome Fangzahn Steinfaust Silberklinge, Urr’Gulnarr. Die Zeit in der Belagerung führte zu einer tiefen Freundschaft und Verbundenheit zu genannten. Auch war der Steintroll von Kaer Iwhaell „Effenberg und Talbot“ mit dabei, der sich hervorragend bewährte – außer von der Wahl seiner Freunde, da er an einem Abend ungefragt eine Delegation Orks und einen Skaven mit in das Belagererlager brachte. Der Skaven „Einohr“, das Haustier eines Orks, war Valerian zumindest inzwischen wohlvertraut, da Einohr schon einige Male gefangen genommen und von Valerian verhört wurde. Man könnte glatt sagen, eine Art Freundschaft ist hier entstanden, nicht zuletzt befeuert durch Valerians akademisches Interesse, da er auf dem monstrumologischen Kongress erst kürzlich die Spezies „Skaven“ kennengelernt hat. Viele weitere Ereignisse prägten die Tage im Greifenlager: Vertigo wurde Heeresführer, nachdem gegen den Bogenwaldherrn Leto gemeutert wurde aufgrund eines Misstrauensvotums. Dieses Misstrauen erwies sich als fälschlich, da sich rausstellte, dass der Bürgermeister Bogenwalds, dieses Misstrauen als Paktierer verdient. So wurde Vertigo später im Rahmen der „besten Amtsenthebung aller Zeiten“ als Heerführer gegen einen anderen ausgetauscht. Zeit für andere Dinge… wie die Tatsache, dass Katharina von Schwan eine schwere Bürde trägt – eine Bürde dämonischer Natur. Und eben jene dämonische Natur zwang Ruben zu einem vorzeitigen Tod… nur um so Katharina zu zwingen den Pakt für Rubens Leben zu erweitern. Ruben erbat daraufhin die Hilfe der Greifen, um Katharina zu befreien – eine neue große Herausforderung für die Greifen. Ebenfalls erstaunlich: Der „verlorene Sohn“ Raziel kehrte zurück, geschwächt und verletzt. Nach vielen Gesprächen mit ihm und dem Vipernhexer Lado erfuhr Valerian, dass er die Prüfung zum Vipernhexer zu absolvieren habe, oder er werde von den Vipern weiter gejagt bis zum Tod. Raziel fand aber leider nicht die Zeit, sich mit der Prüfung weiter zu beschäftigen. Apropos Lado: Nicht nur er, sondern auch Anna und Hjaldrist waren als wohlbekannte Mei’s und Valerians hier. Sie führten regen Austausch über den Elfengeist Silven, der den Greifen des Leben schwer macht – bis zu einem schweren Zerwürfnis, das durch Rist’s abfällige Kommentare über die Greifen und Lado’s missverständliche Worte ausgelöst wurden, er würde Effenberg und Talbot töten. Der Konflikt mit Lado konnte als Missverständnis geklärt werden, aber die Spannungen zu Rist bestehen, da sich Rist’s Bruder Haldorn, der Mei den Hof machte, sich über die Greifen bei Rist beschwerte. Dies alles liefert noch viel Stoff für weitere Gespräche udn Abenteuer. Letzten Endes konnte allen Widrigkeiten im Lager und außerhalb des Lagers es erreicht werden, das Dorf zurückzuerobern und es mit einem Zuberabend epischen Ausmaßes zu beschließen. Fotos von Del-Ink / Fotografie (siehe facebook Seite)
Solonia 19
Solonia 19
Fotograf: adamthefirstfotograf.de
„Etwas endet – etwas beginnt.“ Nach langen Jahren der, mehr oder weniger, loyalen Dienste der Greifenschule gegenüber seinem Souverän König Gernot der Zwölf Auen, ist nun der König tot – lang lebe der König. Der Kontinent Solonia wird von einer Plage ohne Namen heimgesucht: Der „Lebensstrom“, der für das Gleichgewicht aus Tod und Leben verantwortlich ist, ist korrumpiert. Neugeborene sterben im Mutterleib und immer mehr Bürger Solonias lösen sich auf. Dahinter steckt höchstwahrscheinlich der „Lichtkönig“, ein göttergleicher Elf aus einer anderen Welt, der einst mit seinem Bruder Solonia „erträumte“, aber es sich jetzt wohl anders überlegt hat, und die Welt vernichten will. Trotz aller Bemühungen der Bürger und Helden Solonias, also dem Ritualisieren von Magiern und dem Danebenstehen von Kämpfern, konnten der göttergleiche Kontrahent nicht aufgehalten werden. In einer spät-abendlichen Schlacht in vollkommener Umnachtung fiel König Gernot im Kampf gegen den König des Lichts. Der Mond spaltete sich daraufhin als Himmelskörper in drei Teile, und rast nun auf Solonia zu. Tedd Deireadh, das letzte Zeitalter, hat für Solonia begonnen. Welche Ironie: Denn Volmar von Brugge, Hexer der Wolfsschule, besuchte Valerian und die Greifen in jenen schweren Tagen, und sprach mit Valerian sehr oft vertraulich – auch über Ithlinnes Prophezeiung: „Der Sturm des Wolfes bricht an, das Zeitalter von Schwert und Axt. Die Zeit der Weißen Kälte und des Weißen Lichts nahet. Die Zeit von Wahnsinn und die Zeit von Verachtung, Tedd Deireádh, die Endzeit. Die Welt wird im Frost vergehen und mit der neuen Sonne wiedergeboren werden.“ Die Prophezeiungen und Schatten der Heimat, scheinen die Greifenhexer auch in die neue Heimat Solonia mitverfolgt zu haben, und trifft jetzt die Greifen mit erschreckender Härte: Der nahende Wolf, der Kampf mit Axt und Schwert, die Zeit des weißen Lichtkönigs, die Zeit von Zwist, Ärger, Streit und Verachtung, die Zeit vom Ende und der Wiedergeburt Solonias durch seinen Himmelskörper… So tun die Hexer, was sie am besten können: Sie halten sich aus der Schei… aus den Geschicken der höheren Mächte raus. Mit dem Tod Gernots erlischen auch Valerians Verpflichtungen als königlicher Berater, und nun gilt es jene zu schützen, die Kaer Iwhaell, die Greifenschule bedeuten: Die Herzen von Freunden und Familie, die im Einklang schlagen. Also hat die Greifenschule beschlossen, ein altes Angebot von einem Freund, Averion aus der Leuenmark, anzunehmen, und in jener Mark ein neues Zuhause zu finden – schon wieder. Diese dunklen letzten Tage wurden nicht nur durch Volmars Freundschaft, sondern auch die Freundschaft zu Katerina von Schwan und Ihren Gefolgsleuten und zur Alchemistin Saleha erhellt. Viele gute Gespräche und interessante Pläne waren zu Gange. Und so werden Volmar von Brugge und Saleha die Greifen weiterhin begleiten, beobachten und unterstützen. Welch‘ Ironie: Die Hexer haben die Endschlacht zwar gut überstanden – aber nicht ein verpatztes Magierritual, in dem mit der Zeit gespielt wurde. Zur falschen Zeit am falschen Ort saßen die Hexer im Burggarten, als die Zeitblase explodierte, und alle Anwesenden etlicher Lebenskraft und Lebensjahre beraubten. Daraus konnten folgende Schlüsse gezogen werden:“Mit der Zeit spielt man nicht!“ [Meisterin Nella Hopp] und „keine Diagnose durch die Hose!“ [Lehrling Atheris von Toissant]. Es bleiben nun wenige Monate Zeit. In dieser Zeit gilt es für die Greifen, Ihren „Dreck“ wegzuwischen und einen gewissen Blutmagier zu jagen, Wim’s und Logan’s Existenz als gebürtige, sich auflösende Solonier zu retten und eine neue Heimat zu finden: Valerian beginnt mit letzterem, während die anderen sich mit den übrigen Themen beschäftigen, und so reisen Atheris, Nella, Wim und Valerian in die Leuenmark auf schnellstem Wege, um dort Gehör beim Rat der Leuenmark zu finden….
Leuenhall - Vergelten und Vergessen 2
Leuenhall - Vergelten und Vergessen 2
Fotograf: Dirk Möser
Vergelten und Vergessen 2, 26-29.09.2019 Großmeister Valerian, seine Lehrlinge Atheris und Wim sowie die hochwürdige Magierin Nella hatten sich auf den Weg in die Leuenmark gemacht, um dort beim hohen Rat Gehör zu finden. Nachdem ihre alte Heimat Solonia, nach den Vorkommnissen der letzten Woche der Untergang drohte, hofften die Greifen hier eine neue Bleibe zu finden. Nella kam natürlich, wie sollte es auch bei einer Magierin von Kaer Iwhaell anders sein, später dazu. In der Leuenmark angekommen erfuhren die Greifen, dass es zu einer großen Schlacht gegen die barbarischen Kodros gekommen war und die meisten Ratsmitglieder und Fürsprecher der Hexer gegen diese ins Feld gezogen waren. Aufgrund des zeitlichen Druckes entschied sich Valerian ihnen an die Front zu folgen, um vor Ort eine Audienz zu erbitten. Auf dem Weg dorthin trafen sie auf eine Spezialeinheit der Leuenmark unter dem Befehl der Erz-Magistra Edeltraut von den Tannen. Sie hatte den Auftrag, eine Truhe mit einer Statue, bei dem es sich vermutlich um ein Dämonenportal handelte, in Sicherheit zu bringen. Die Leuenmarker versuchten seit Monaten diese Statue zu vernichten und das Portal damit zu schließen. Valerian entschied sich nach kurzer Rücksprache mit seinen Gefährten, der Magistra bei ihrer Aufgabe zu unterstützen. Ein erstes Ziel war ein nahegelegener leicht befestigter Gasthof, an dem die Gruppe die Nacht verbringen wollte. Taktisch vorbildlich bewegte sich die Einheit nächtlich durch das Gelände, bis sie an eine alte Säule kamen, an der jemand medizinische Hilfe benötigte. Kurz drauf hörten die Greifen zum ersten Mal die Rufe der Kodros-Barbaren „ver ver hala kahn“ (übersetzt vermutlich Blut, Blut und Brot). Die Spezialeinheit wurde von mehreren Seiten umzingelt, konnte sich jedoch nach einem kurzen, aber hartem Gefecht befreien und zum Hof durchschlagen. Zu ihrer Verstärkung kamen überraschend die Svensons, eine Familie von Nordlingen, die sich auf der Suche nach Handelsmöglichkeiten (und reichen Klöstern voller schützenswerter Kulturschätze) in die Leuenmark verlaufen hatte, und eine kleine Söldnereinheit. Beim Aufschlagen des Nachtlagers kam es zum nächsten Problem. Ein Nekromant setzte mit seinen untoten Horden dem Tross zu. Bei den Kämpfen wurde die Magistra tödlich verwundet und konnte in den Wirren der Nacht nicht gerettet werden. Mit ihr gelangten unglücklicher Weise alle Forschungsaufzeichnungen über die Statue in der Kiste in die Hand der Kodros. Des Weiteren wurde in dieser Nacht eine zweite Säule gefunden, auf der die Siedler der Leuenmark Elia-gefällige Gaben gestellt hatten (Elia ist die örtliche Göttin der Fruchtbarkeit). Was es aber mit diesen Säulen auf sich hatte, konnte zunächst nicht geklärt werden. Als ob die großen Probleme nicht genug wären, wurde Wim von Valerian am ersten Abend seines Lehrlingsstatus entbunden, nachdem er sich wiederholt trotz Ermahnungen und Strafen renitent und respektlos verhielt, und schließlich sogar ein Handgemenge mit Valerian entbrannte, in dem Valerian ihn bewusstlos schlug, und Wims Amulett und die Greifenschärpe an sich nahm. Valerian schwor sich in dem Moment, Wim binnen zwei Tagen seines Lehrlingseides zu entbinden, wenn er sich nicht angemessen um Wiedergutmachung bemühen würde. Am nächsten Morgen zeichnete sich ein unerwartetes Bild zu den wesentlichen Problemen ab: Die Säulen hatten eine Kuppel über das Gebiet erzeugt, dass keiner verlassen konnte. Die ersten Versuche die Funktionsweise der Säulen herauszufinden scheiterten kläglich. Es wurde aber klar, dass diese Säulen sowohl große heilerische als auch zerstörerische Fähigkeiten besaßen. Den ganzen Tag über kam es zu kleineren Gefechten mit den Kodros. Valerian und Atheris versuchten gegen Mittag auf diplomatischen Wege Verhandlungen mit den Kodros zu führen und einen Waffenstillstand zu erreichen, zumindest bis die Kuppel beseitigt werden konnte. So gingen die beiden mitten ins Barbarenlager und konnten tatsächlich Verhandlungen führen. Es wurde schnell klar, dass die drei Kodros-Clans untereinander uneinig waren und dass vor allem die Schamanen Stimmung gegen die Leuenmarker und deren Siedlungsbemühungen machten. Letztendlich scheiterten die Gespräche und die beiden Hexer verließen das Lager. Interessant war vor allem, was bei den Kodros „freies Geleit“ bedeutet. Valerian und Atheris bekamen 30 Meter Vorsprung, bevor die ganze Barbarenhorde die Verfolgung der beiden aufnahm. Wer hätte gedacht, dass der alte Hexer noch so schnell sprinten konnte! Im weiteren Verlauf des Tages wurden weitere Versuche unternommen, die Funktionsweise der Säulen herauszufinden, zudem schien es so, als ob die Barbaren durch diverse Drogen und Kräuter immer stärker würden und somit immer mehr Gefechte verloren gingen. Auch das Auftauchen dämonisch korrumpierter Waldelfen, die als dritte Partei ebenfalls unter der Kuppel gefangen war, brachte keine neue Erkenntnis. Abends, als die Hexer gerade am Lagerfeuer saßen und vom herrlichen Eintopf der Svensons kosten durften, hatten die vier Gefährten unabhängig voneinander die gleiche Vision. Einer der Häuptlinge der Kodors war tot und sein Leichnam wurde zur Beschwörung eines Dämonenhundes verwendet. Auf dem Boden kniend mussten Sie miterleben, wie dieses Wesen erschien und tatsächlich auch die Witterung der Gefährten (obwohl es sich um eine Vision handelte) aufnahm, bevor es sich über das Fleisch des Häuptlings hermachte. Am zweiten Tag ging es früh weiter. Der gebildete Lagerrat unter dem Vorsitz von Großmeister Valerian bekam mehr und mehr die Kontrolle über die Situation und die Funktionsweise der Säulen konnte entschlüsselt werden. In zweistündigen Intervallen, war es möglich, die Energie der Säulen durch „Stäbe und Schalen“ zu manipulieren und zu speichern. Drei von sieben Säulen mussten hierzu in einem Zeitintervall gleichzeitig aktiviert werden. Es stellte sich aber nicht so leicht heraus, dieses Unterfangen zu koordinieren. Parallel zu den Geschehnissen um die Säulen versuchten Valerian und Atheris sich auf die Jagd nach dem Dämonenhund vorzubereiten, falls es zu einer Konfrontation kommen sollte. Mit Tränken und Ölen bereiteten sich die beiden nach bestem Wissen und Gewissen vor. Gegen Sonnenuntergang war es dann vollbracht, alle drei Säulen konnten zum richtigen Zeitpunkt aktiviert werden und die mächtige Energie gespeichert werden. Es wurde beschlossen mit der eingefangenen Energie die Statue mit dem Dämonenprotal durch ein von Valerian geleitetes Ritual zu zerstört, was dann auch gelang. Nebeneffekt war dabei auch, dass die Barriere ebenfalls zusammenbrach. Der Jubel währte nicht lange: Eine kleine Truppe, die von außerhalb der Barriere zum Gasthof vorstieß, teilte dem Lager mit, dass sie sich zurückziehen sollten, da die Schlacht außer Kontrolle geraten war. Großmeister Valerian ordnete daraufhin für den folgenden Morgen den Rückzug an, in der Hoffnung den hohen Rat am Sammelpunkt der Leuenmarker Armee, anzutreffen. In dieser Nacht hatten die vier Greifen wieder unabhängig voneinander eine Vision, in der der Dämonenhund zusammen mit dem Kodros-Häuptling Murakool gegen den Dämon aus dem Portal antraten und diesen besiegten. Mit der Vernichtung des Dämons fiel auch der passive Teil der Vision und die Gefährten mussten gegen den Dämonenhund kämpfen, was allerdings in den visionären Tod der Greifen führte. Eine gute Sache, brachte der letzte Abend noch mit sich: Nachdem Wim die vergangenen Tage sich unterschwellig mit kleinen Gesten entschuldigen wollte, mit dem Sammeln von Kräutern oder einem bereiteten Mittagsmahl, und Nella versuchte die beiden Männer wieder zu vereinen, fiel Wim am letzten Abend unter Tränen vor Valerian auf die Knie, und bettelte um seine Rehabilitation. Das Herz des Alten erweichte, so gut es bei einem Hexer ging, und er gab ihm eine allerletzte Chance. Am nächsten Morgen ging die Reise weiter, es gab noch viel zu tun und die Zeit zur Evakuierung Kaer Iwhaells drängte und auch die Jagd auf Isador musste in Angriff genommen werden.
Kaer Iwhaell 4 - Blutige Wolfsnächte
Kaer Iwhaell 4 - Blutige Wolfsnächte
Fotograf: Markus Wacker
34. Saovine des Jahres 1279: An der Grenze zur Leuenmark Die Wintersonne war bereits vor Stunden untergegangen und in dem kleinen Dorf Niederhohenheim war Ruhe eingekehrt. Neben zwei Scheunen und vier kleineren Wohnhäusern gab es eine Taverne für Reisende. Nur in diesem Gebäude brannte noch Licht. Während es draußen unangenehm kalt und nass war, sorgte ein Kaminfeuer in dem kleinen Schankraum für eine wohltuende Wärme. An einem großen Tischen hatten sich der Großmeister der Greifenhexer Valerian und seine Begleiter niedergelassen. Während sich Valerian angeregt mit Saleha und Eiwa unterhielt, waren Wim, Logan und Heskor damit beschäftigt, sich beim Würfeln gegenseitig das Silber aus der Tasche zu ziehen. Atheris saß mit seinem Weinkelch am Ende des Tisches und hatte sein Notizbuch geöffnet. Seit letztem Winter hatte er angefangen die wichtigsten Ereignisse eines Jahres niederzuschreiben. Nun saß er da und starrte auf die große Tasche die neben Valerian am Stuhl hing – In ihr das mächtige Artefakt, dass es zu beschützen bzw. zu Verstecken galt. Langsam wandte Atheris seinen Blick von der Tasche ab, nahm seine Schreibfeder in die Hand, tunkte sie in das Tintenglass und fing an zu notieren: Erster Saovine des Jahres 1279: An der Grenze zu Ylos (Die Ereignisse rund um Kaer Iwhaell 4) Die Sonne war untergegangen und es fing leicht an zu regnen. Der schmale Pfad, der sich bergauf durch den Wald schlängelte war aufgeweicht und rutschig. Der lange Fackelzug kam zum Stehen und mein Meister Valerian reckte wie des Öfteren in letzter Zeit die Nase in den Wind und sprach „Wir sind auf dem richtigen Weg, ich erkenne Raaga’s Fährte!“. Ich stand wie meistens direkt neben ihm und konnte den Geruch des nassen Bären ebenfalls deutlich in der Luft ausmachen. „Atheris, übernimm die Nachhut, wir nähern uns dem Ziel!“ befahl mir der alte Mann und ich machte mich auf den Weg zum Ende des Zuges. Beim Vorbeigehen sah ich in die Augen der Abenteuer, die sich unserer Jagd auf Isador angeschlossen hatte – sie wirkten voller Tatendrang und das stimmte mich sehr zuversichtlich. Wenig später kamen wir zu einem am Wegesrand stehenden Stein der in meinen Augen wie einen Altar aussah. Ich bin kein Meister der Magie, aber als sich einer unserer befreundeten Magier dem Stein näherte, fühlte ich, wie sich eine unheimliche Druckwelle an magischer Energie ausbreitete und ich für einen kurzen Augenblick das Bewusstsein verlor. Den nachfolgenden Erklärungen der anwesenden Magier konnte ich nicht ganz folgen, spielte für mich aber auch keine Rolle, für mich war klar, dass ich dem Stein nicht näherkommen sollte. Kurz darauf erblickte ich am Hang über uns einige Fackeln! Zudem gesellte sich immer wieder Wolfsgeheul, aber was es damit auf sich hatte, konnte ich zu diesem Zeitpunkt nicht ahnen. Am späten Abend erreichten wir endlich unser Ziel, der Gutshof „Die schreiende Harpyie“. Hier, so war der Plan, sollten sich laut Schreiben von Valerian alle Verbündeten treffen, die sich zur Jagd auf Isador bereiterklärt hatten. Mein Freund Heskor erklärte sich sofort bereit, der Schankmaid an der Bar zu helfen, dass er dies nicht aus Nächstenliebe tat, war mir klar, er wollte wie immer nur direkt an der Quelle sitzen… Atheris blickte auf und sah zu Heskor rüber, er musste schmunzeln und schrieb weiter. Über den Abend verteilt trafen immer mehr Verbündete ein und die Stimmung war trotz der bedrohlichen Lage entspannt. Dies änderte sich, als ein Schrei der aufgestellten Wachen alle aufhorchen ließ. Über die große Lichtung näherte sich eine große, bewaffnete Gruppe, die von einem weißen Werwolf angeführt wurde. Neben ihm lief noch ein weiteres Wesen, dass man nur als einen riesigen Wolf mit rotglühenden Augen, direkt aus der Hölle, bezeichnen konnte. Für meinen Geschmack dauerte es viel zulange bis wir unsere eigene Schlachtreihe oder sagen wir zumindest etwas ähnliches aufgebaut hatte. Gerion, ein sehr guter Freund aus der Leuenmark, schritt dem Werwolf entgegen. Ich verstand nicht alles was gesprochen wurde, aber es stellte sich heraus, dass der Werwolf mit dem Namen Kovi mit seinem Rudel von Isador in irgendeiner Form von Blutmagie beherrscht wurde und nur er sich noch teilweise gegen seinen Willen zur Wehr setzten konnte. Sein „Rudel“, so schien es mir hatte er dementsprechend auch nur bedingt unter Kontrolle. Ich für meinen Teil war innerlich auf alles gefasst. Im weiteren Verlauf des Gespräches erwies sich der Höllenhund als wiederbelebter und von Isador korrumpierter Bruder von Kovi. Nekromantie ist nicht gerade mein Spezialgebiet, aber klar war mir, dass dies noch viel Ärger bedeuten würde. Ich blickte mich nach Valerian um, sah ihn aber nicht. Durch die Verhandlung mit dem Clanführer konnten wir zumindest eine erste Auseinandersetzung verhindern. Wenig später hielt Meister Valerian eine Versammlung ab, bei der er nochmal alle Anwesenden mit den notwendigen Informationen versorgte. Die hervorragende Küche des Gutshofes sorgte für ein wohltuendes Abendmahl. Im Verlauf des weiteren Abends kam es immer wieder zu kleineren Scharmützeln mit den unkontrollierten Mitgliedern des Wolfsclans. Von oben bis unten mit Schlamm besudelt, saß ich in der Taverne, als ein Spähtrupp aus der nördlichsten Provinz meines Heimatlandes Nilfgaard, Temerien, der entsandt wurde mit wertvollen Informationen über das feindliche Lager zurückkehrte. Atheris blickte auf, Frau von Schwan würde jetzt wieder protestieren, sie konnte es nicht leiden, wenn Atheris ihre Heimat, das bis vor 5 Jahren noch ein eigenständiges Königreich war als nördlichste Provinz des Kaiserreiches betitelte, er musste schmunzeln, schenkte sich noch einmal Wein nach und widmete sich wieder seinem Eintrag. Dass es Spione ohne Probleme in unser Lager schaffen könnten war uns klar, dafür waren viel zu viele unbekannte Gesichter hier versammelt, aber dass es jemand versuchen und schaffen könnte, die Schwerter meines Meisters zu entwenden, hätte ich nicht für möglich gehalten, soviel Dreistigkeit, ist für mich nur bei einem Redanier vorstellbar und die waren so dachte ich zu dem Zeitpunkt zumindest, nicht anwesend. Sichtlich angefressen reckte mein Meister wiedermal die Nase in die Luft und nahm die Fährte der Diebe auf und lief los, wie er das machte, ist mir bis heute ein Rätsel, es roch nach den Kämpfen fast überall nach nassen Hund. Logan und ich folgten ihm. Ich gab ihm mein Stahlschwert mit den Worten es bitte nicht auch zu verlieren – Der Blick meines Meisters war herrlich – Valerian ist in der Tat ein Mann des Humors, selbst unter solchen Umständen verliert er diesen so gut wie nie. Die Spur führte uns direkt ins feindliche Lager. In einer Kommandoaktion konnten wir die Schwerter und einen Schrein der Wolfsmenschen entwenden und brachten diesen zurück in den Gasthof. Die anwesenden Magier konnten allerdings bei ihrer Analyse nichts Korrumpiertes an den Schrein feststellen, weswegen wir ihn in einer zweiten Nachtaktion wieder in das feindliche Lager brachten. Diesmal wurden wir beim Heimweg allerdings entdeckt und Hektor, ein Hüne von einem Mann schaffte es uns Zeit für den Rückzug zu verschaffen. Die ganze Nacht über kreiste der Höllenhund um das Lager und die roten Augen betrübten die Stimmung in der Taverne. Ich habe an diesen Abend mehrfach versucht den Hund zu stellen, aber er wich mir aus. Gerion ließ sich außerdem von Kovi, gegen meinen Rat, in das Lager der Wolfsmenschen zu Verhandlungen bringen, was aber darin endete, dass er von Hektor befreit werden musste, leider erst nachdem ihm einer von Isador‘s Schergen Blut abnehmen konnte. Zweiter Saovine des Jahres 1279: An der Grenze zu Ylos: Am nächsten Morgen erfuhr ich beim Frühstück weitere Einzelheiten zur Situation. Hier auf dem Gutshof lag ein mächtiges Artefakt verborgen, in dessen Besitz Isador gelangen wollte. Dieses Artefakt soll vom Magier Silven vor tausenden Jahren geschaffen worden. Eine Essenz der Seele von Silven ist nach meinem Wissen auch in unserer Mei gefangen, zumindest habe ich das so verstanden. Die Informationen zu dem Artefakt haben wir durch das Tagebuch vom Magier Veritas Sapedon erhalten, mit dem Valerian schon in der Blutmondnacht zu tun hatte. Ich für meinen Teil kannte ihn und die damit verbundene Geschichte nicht, was daran liegt, dass ich bei den Geschehnissen nicht anwesend war. Zurück zum Thema, das Artefakt wird durch ein Siegel geschützt, dass in sieben Teile zerbrochen wurde und die Teile von historischen Helden versteckt wurden. Sieben Teile und sieben versteckten Hinweisen mussten wir folgen. Für Valerian war es klar, dass wenn Isador dieses Artefakt haben wollte, wir als erstes in den Besitzt kommen mussten. Ein Siegel wurde durch die Säuberung des Waldes mittels eines druidischen Rituals des Werwolfes Kovi erlangt – bei dem wir uns Waldschrate vom Hals halten mussten. Ein weiteres Siegel, wurde uns als Familienerbstück von einem örtlichen Jüngling übergeben, nachdem wir ihn mit der örtlichen Schönheit, der Gutshoftochter vermählen konnten. Nach dem Solonia dem Untergang geweiht ist, tat es Valerian auch nicht sonderlich weh, dass er dafür ein kleines Lehen nahe unserer Burg abtreten musste. Eines der letzten Siegel konnte in einer Probe des Mutes im Kampf gegen einen Dämonen errungen werden. Ein paar andere Siegelstücke konnte ich in einer Kommandoaktion im gegnerischen Lager ausfindig machen. Die Wolfsmenschen hatten einen der unseren, den Manticore-Hexer Saif gefangen genommen. Mit einem kleinen Trupp stießen wir direkt ins Lager vor und konnten nach einem kurzen intensiven Gefecht die Wachen überwältigen und in ihrem Hauptzelt den Hexer und zu meiner Überraschung Heskor befreien. Ich fragte mich, wie sie meinen Freund Heskor den Meisterschleicher nur erwischt hatten, vermutlich einfach zu tief ins Glas geschaut. Valerian sagte später etwas von einer „Glöckchenaktion wie damals im Januar“, ich wusste aber nicht was er damit meinte. Während sich die anderen mit dem Verletzten Kameraden zurückzogen durchsuchten Heskor und ich das Zelt und fanden unter dem Thron in einer versteckten Kammer weitere Teile des Siegels, voller Freude stürmten wir aus dem Zelt und waren vom Wolfsclan umstellt. Geistesgegenwärtig schnitten wir uns hinten durch das Zelt und uns gelang die Flucht durch den Wald. Ja, rennen kann der gute, alte Heskor wie ein Rennpferd! In der Folge setzten uns die Wolfsmenschen immer wieder mit neuen Wellen zu. Gerion, der das Kommando über die Verteidigung übernommen hatte, gelang es ein ums andere Mal diese abzuwehren. An dieser Stelle möchte ich eine Bogenschützen erwähnen, der mich persönlich beeindruckt hat: Ich habe in all meinen Schlachten noch nie einen besseren Schützen gesehen wie diesen Mann. Leider war er auf der falschen Seite und ist, wenn ich es recht gesehen habe in der Schlacht gefallen. Aber zurück zum Thema, als ich zwischen den Kämpfen zur Erfrischung einen guten Becher Wein trinken wollte, erfuhr ich, dass vier Bruchstücke des Siegels aus unserem Lager aus einer Tasche geklaut wurden und dann tauchte auch noch eine redanische Patrouille auf, die auf der Jagd nach einem Verbrecher waren. Zusammen mit dem mir lieb gewonnenen Bärenhexer Gabhan fassten wir den Plan, den Redaniern unsere Hilfe anzubieten und sie als Ablenkung gegen den Wolfsclan zu führen. Der Plan ging aber mächtig schief, da die dreckigen Redanier natürlich auch ein hinterhältiges Spiel mit uns trieben. Im Wald trafen wir auf den gesuchten Mann, der eine weibliche Geisel hielt. Beim Versuch mit diesem zu Verhandeln wurden wir von den Redaniern von hinten niedergeschlagen. An die folgenden Minuten kann ich mich nur noch bruchstückhaft erinnern. Es waren aber tatsächlich die frisch verlobten Ortsansässigen, die zu Valerian gelaufen sind und ihn über die Lage unterrichteten. Trotz mehrfachen Versuches zu fliehen, konnte ich auf Grund meiner erlittenen Verletzungen der rotweißen Pest nicht entkommen. Noch bevor Valerian mit der Verstärkung eintraf, kam noch ein Scherge von Isador und nahm von uns Blutproben, auch hier zeigten sich die Redanier wieder von ihrer besten Seite, denn obwohl in ihrer Heimat die Scheiterhaufen wegen den Magiern und Anderlingen dauerhaft brannten, hatten diese hier kein Problem damit, dass sich ein Blutmagier an unserem Blut bediente. Als ich wieder einigermaßen zu mir kam, traf Valerian ein und jetzt wurde mir klar, der gesuchte Verbrecher war ein Kopfgeldjäger, der es auf Hexer abgesehen hatte. Zum Zweikampf gefordert zog Valerian blank und ich muss sagen, ich habe ihn in all den Jahren noch nie so schnell kämpfen sehen. Auch sein Gegner war beeindruckend, obwohl zumindest äußerlich nicht als Mutant erkennbar, stand er dem alten Mann in Kraft und Geschwindigkeit in nichts nach. Am Ende gewann aber die Erfahrung meines Meister. Ein gut platziertes Igni, genau in die Kronjuwelen, verschaffte Valerian die Zeit die er brauche um seinen Gegner zu überwältigen. Just im Moment des Triumphs und wissentlich, dass ihnen nichts Gutes bevorstand, zogen die verhassten Redanier ihre Waffen, wurden aber durch die eingetroffene Verstärkung überwunden. Nachdem alle Wunden versorgt wurden und wir Valerian erzählt hatten, was vorgefallen war, schmiedeten wir einen Angriffsplan auf das gegnerische Lage. Während Gerion und der Großteil der Streiter den regulären Pfad zum gegnerischen Lager nahmen und die Aufmerksamkeit auf sich lenken sollte, nahmen Valerian, Gabhan, die Späher aus dem nördlichen Nilfgaard und ich den direkten Weg und kletterten den steilen Abhang hinauf. Leise näherten wir uns von hinten dem Lager und während die Streiter des Wolfsclans sich mit Gerion unterhielten, mein Gott, kann der Junge palavern, schlichen wir uns in ihre Zelte und holten uns die Blutproben und zu unserer großen Freude auch die vier geklauten Bruchstücke zurück. Zurück im Lager dauerte es nicht lange, bis die Schergen Isadors auftauchten und versuchten mit einem Ritual an das Artefakt zu gelangen. Ich kann mir zwar nicht erklären, wie sie das ohne die Bruchstücke bewerkstelligen wollten, aber es war Grund genug, in einem letzten Kraftakt gegen den Feind anzugehen. Während die Streiter die Schergen Isador’s bekämpften machten die anwesenden Hexer Jagd auf den Höllenhund. Dieser konnte auch nach einem harten Kampf besiegt werden und auch das Schlachtenglück war auf unserer Seite und wir konnten die Überbleibsel von Isadors Truppe zersprengen. Nicht unerwähnt sein sollte, dass Kovi auf unserer Seite kämpfte und wir unter anderem noch einen Steingolem und eine Erscheinung auf der Seite der Gegner hatten. Nachdem die Gegend gesichert war und alle verletzten versorgt wurden, gingen die Magier daran, das Siegel mit Hilfe der Bruchstücke zu öffnen. Was jetzt alles geschah habe ich nicht komplett mitbekommen. Während die Magier um Mei mit dem Siegel und der dahinterliegenden Kammer beschäftigt waren, bemerkten die Wachen, dass wir im Dunkeln beobachtet wurden. Ich lenkte den Voyeur Veritas ab, während Valerian ihn von hinten überwältigte. Gemeinsam standen wir vor der Kammer und warteten was passierte. In der Kammer waren Seelen gefangen, wobei das glaube ich nicht ganz korrekt ist, sondern vielmehr stammt die Macht des Artefaktes aus tausenden Seelen. Bei dem Artefakt handelt es sich um eine Maske und wie sich später herausstellte um das erste von sieben Teilen einer Rüstung. Bei der Bergung der Maske drehte Mei völlig durch, was wiederum wohl an Silven der in ihr steckt lag. Auch Veritas stürzte sich noch in die Kammer und wurde von Valerian in eben dieser vermöbelt. Was am Ende aus ihm wurde kann ich an dieser Stelle tatsächlich nicht sagen. Jetzt wo wir die Maske hatten und die Magier bei ihrer Untersuchung feststellten, dass der Träger der Maske fast Gottgleiche Mächte erhielt und die Maske weder Gut noch Böse sei, entbrannte eine Diskussion, wie und ob dieses Artefakt eingesetzt werden sollte. Ich habe mich aus dieser Diskussion rausgehalten, allein die Vorstellung, dass so ein kleines Ding so viel Macht verleihen soll, lies es mir kalt den Rücke runter laufen. Der Rat kam letztlich zu einem Entschluss, was zunächst mit der Maske passieren sollte. Allerdings werde ich es an dieser Stelle nicht erzählen, denn da Isador nicht gefasst und zur Strecke gebracht wurde, wäre es leichtsinnig von mir den Verbleib in irgendeiner Weise zu erwähnen, selbst wenn es nur du, mein Reisetagebuch bist. Es gibt zudem noch ein Projekt an dem Valerian mit zwei hinreißenden Magierinnen arbeitet und in das die anwesenden Hexer eingeweiht wurden, aber auch hierzu werde ich zu diesem Zeitpunkt nicht weiter berichten. Aus Sicherheitsgründen. Diese nächtliche Versammlung im Keller des Gutshofs hatte aber einen gewissen Nervenkitzel, und die Gespräche zu dem großen Plan waren spannend. Valerian hatte mich in seinen großen Plan zum Glück schon vor einigen Wochen eingeweiht, kurz bevor König Gernot getötet wurde. Atheris blickte auf und schaute nochmal zur Tasche an Valerian’s Stuhl und hielt kurz inne. Nach einem kurzen Augenblick, schloss er sein Buch, verstaute die Schreibutensilien und Stand von seinem Stuhl auf. Mit seinem Weinkelch in der Hand setzte er sich zu Heskor, Logan und Wim, die ihn mit einem freundlichen Lächeln in der Runde willkommen hießen. Wim lächelte: „Ich nehme auch gerne dein nilfgaarder Gold! Also komm und Spiel!“ Wieviel Gold in dieser Nacht noch den Besitzer wechselte, was es mit dem goldenen Uhu und mit der bärtigen Lady auf sich hat, dass wird euch ein andermal erzählt.
Leuenhall - Gelage am Güldenwall
Leuenhall - Gelage am Güldenwall
Gelage am Güldenwall 2, 6-7.12.2019 Leuenmark, Winter 1279 Seit vier Tagen waren die beiden Vatt’ghern Logan und Atheris im Auftrag ihres Großmeister Valerian mit ihrem geheimen Paket in den Grenzgebieten der Leuenmark unterwegs. „Immer in Bewegung bleiben, haltet euch von Ärger fern und wir treffen uns in zwei Wochen am verabredeten Treffpunkt wieder“, so lauteten seine letzten Anweisungen, bevor er seine beiden Lehrlinge auf den Weg schickte. Die Reise verlief ereignislos, bis im Verlauf des vierten Tages, die beiden Gefährten von einem Sturm überrascht wurden und sie sich mit Mühe bis zu einem auf dem Weg liegenden Gasthaus durchschlagen mussten. Nach einem wärmenden Bad und einer Guten Mahlzeit saß Atheris allein in einer Ecke des Schankraumes und hatte sein Tagebuch, das kleine Fässchen Tinte und seine Schreibfeder vor sich ausgebreitet. Logan stand einige Meter entfernt am Tresen und flirtete mit der Tochter des Wirts, die ihm schon während des Badens schöne Augen gemacht hatte. Atheris liess seinen Blick durch den Raum schweifen, außer den beiden Hexern hatten noch drei Soldaten, vier Schausteller und zwei Händler vor dem Wetter hier Zuflucht gefunden. Sein Blick landete schließlich auf seinem Tagebuch. Er nahm die Feder in die Hand und fing mit sauberer Schrift an zu notieren. Ich traf einen Tag später am vereinbarten Treffpunkt ein. Mein Meister Valerian war bereits am Vorabend in Begleitung der Magierin Nella und seines Lehrlings Wim angekommen. Als Delegation hatten wir uns erneut auf den Weg in die Leuenmark gemacht, um hier eine neue Heimat für unsere Schule zu finden, nachdem die Welt Solonia und damit unsere aktuelle Festung dem Untergang geweiht ist. In der Hoffnung beim Gelage am Gutshof am Güldenwall auf einige hohe Mitglieder des Rates der Leuenmark zu treffen und diese als Fürsprecher für unser Anliegen zu gewinnen, machten wir uns gemeinsam auf die letzte Etappe zu unserem Ziel. Bevor wir uns auf den Weg machten, wohnten wir der Beförderung von Rouven zu einem Priester des Solis bei und zollten ihm unseren Respekt. Der Gott Solis in der Leuenmark erinnert mich stark an die Religion meiner Heimat Nilfgaard, bei der die Sonne ebenfalls eine zentrale Rolle einnimmt. Als wir unsere Reise fortsetzten, unterrichtete mich Valerian darüber, was am Vorabend vorgefallen war. Er konnte mit dem obersten Leuenmarker Paladin Richard einen mächtigen Fürsprecher für uns gewinnen und dieser würde uns persönlich zum Rat bringen. Aufrechten Dank und Anerkennung erhielten wir von ihm für die Zerstörung der Dämonenstatue vor einigen Monaten. Ich denke, diese Ruhmestat wird uns auch beim Rat in ein gutes Licht rücken und ich bin zuversichtlich, dass wir schon bald hier in der Mark ein neues Zuhause finden werden. Vorübergehend hat man uns Asyl in einer Fischzuchtanlage von Alastriona angeboten, um bis zur finalen Entscheidung des Rates unsere Evakuierung zu beginnen. Valerian erzählte mir auch die Neuigkeit, dass der Krieg mit den barbarischen Ureinwohnern des Landes, den Kodross, in den wir diesen Sommer verwickelt waren, siegreich für die Leuenmark verlaufen war. Am Guthof angekommen mischten wir uns unter die Leute. Ich persönlich hatte ein sehr interessante Unterhaltung mit einem Barden, der in Begleitung einer hübschen Elfin und einer Ordenskriegerin unterwegs war. Leider konnte er die Heldenballade über den Hexer Atheris nicht singen, da ihm die Noten dazu fehlten. Zumindest lag es nicht an seinem Talent, denn schöne und fröhliche Lieder hatte er den ganzen Tag zum Besten gegeben. Zu meiner Freude waren auch die Svensons hier, die im wahrsten Sinne nach Kultur suchenden und jagenden Nordlinge hatten uns im Spätsommer beim Feldzug gegen die Kodross in ihr Lager aufgenommen und uns im Kampf mehr als hilfreich zur Seite gestanden. Wim hatte schon damals angefangen sich bei den Svensons unbeliebt zu machen und auch diesmal dauerte es nicht lange, bis er Probleme mit ihnen bekam. Nur um mal ein Beispiel zu nennen, keiner setzt sich ungestraft auf den Stuhl des Oberhauptes der Svensons. Valerian erzählte mir auch von einem netten Brauch, den er von ihnen erfahren hatte „wo der Herdstein als kleiner, gesegnerter Steinbrocken unter dem heimischen Haus begraben liegt, ist das Zentrum einer Familiengemeinschaft!“ Auch ich finde das hört sich sehr schön an und wir werden die Idee vielleicht bei unserer neuen Schule aufgreifen. Herrlich war der Anblick Valerians, als die Svensons anboten ihn zu verheiraten. Es schien ihm sichtlich unangenehm zu sein, darüber zu reden und er fing an komische Ausflüchte zu suchen. Ich denke es hatte damit zu tun, dass Nella anwesend war und er, ach was soll ich sagen, es ist eigentlich ein offenes Geheimnis, dass mein Meister und die Magierin sich nicht nur das Zimmer teilen, wenn sie auf Reisen sind. Auch meinen alten Freund Gerion traf ich am Gutshof wieder und wir tauschten bei ein paar Kelchen Wein Neuigkeiten und Geschichten aus, ich weiß nicht ob ich es schon mal erwähnte, aber der Junge kann palavern wie kein anderer. Amüsant fand ich auch die Begebenheit, als Gerion eine echt große Schnecke hervorholte und anfing diese zu streicheln, Meister Valerian so etwas wie eine Panikattacke bekam. Zumindest habe ich ihn noch nie so erlebt und glaubt mir, wir haben schon schlimmeren Wesen gegenübergestanden als einer Schnecke und es war ja noch nicht einmal eine Nacktschnecke. Ich werde mir das auf jeden Fall für die Zukunft merken und beobachten, was es damit auf sich hat. Nachdenklich stimmte mich die Beerdigung von Solveig, des ersten Schildes der Leuenmark, die bei den Sommerfeldzügen zusammen mit meiner Freundin Aronja gefallen war. Ich dachte zurück an die gemeinsamen Abenteuer die wir bestritten haben und was mein eigenes mögliches künftiges Ableben bei all den Reisen durch kriegsgebeutelte Länder anbelangt. Nach meinem Empfinden entfaltet sich das Elysium eines Vatt’ghern in seinem Gewissen und wenn er sich seiner Verantwortung bewusst ist, wenn er gesucht und gefunden hat, wenn er sich dem gemeinsamen Ideal seiner Schule angenähert, seine Pflichten als Jäger erfüllt hat, dann ist er gut darauf vorbereitet, eine Welt zu verlassen, die er ein wenig besser zu machen sich bemüht hat. Er wird seinen Nachfolgern ein Königreich hinterlassen, das von seiner Arbeit geprägt und für alle Menschen lebenswerter sein wird. Bevor es mit dem Gelage losging bat Valerian mich und Wim zum Unterricht. Nach den altbekannten Gebräuchen der Vatt’ghern bestand das Warmmachen direkt mit den Schwertkampfübungen. Neben dem Vertiefen bekannter Kombinationen, erprobten wir uns in neuen Kampftaktiken und Nahkampfübungen mit dem Dolch. Das Training zog immer mehr Schaulustige an und wir boten unsere Kunst gerne dar. Die Zeichen waren als nächstes dran, wir zogen Energie aus der Umwelt ab und übten uns im Igni-Zeichen. Wim fing dabei Feuer und hatte Glück, dass er keine größeren Verbrennungen davontrug. Vermutlich hat er wirklich Probleme dadurch, dass er den Magier Isador solange in seinem Körper gefangen gehalten hatte. Ich verstehe davon allerdings wirklich zu wenig um eine qualifizierte Aussage treffen zu können. Der Höhepunkt des Trainings war, als wir ein Igni auf Valerian wirkten und er es mit einem mir bisher unbekannten Zeichen, dem Schildzauber Heliotrop abgefangen hat. Das hat mich wirklich tief beeindruckt und bestätigt mich in meinem Vorhaben, so viel von Valerian zu lernen wie es mir möglich ist. Zuletzt hielten wir vor dem Essen noch mit anderen anwesenden Kämpfern ein taktisches Training mit verschiedenen Schildformationen ab. Das Abendmahl, dass uns serviert wurde war herrlich und ich kann nur sagen, dass die Küche im Vergleich zum Konzil vom letzten Jahr nichts verlernt hat und auch die bezaubernde Bardame vom letzten Jahr war wieder anwesend und wir hatten eine richtig schöne gemeinsame Zeit im Zuber. Ein Aufschrei unterbrach Atheris in seinen Aufzeichnungen, er blickte zu Logan und dieser zu ihm, fast simultan zogen sie ihre Schwerter und stürmten los!